// aufgelesen vol. (3)55 – „schrei nach liebe“

mit neuen Büchern von Dave Eggers, Martin Wehrle und Stephan Rehm Rozanes. // Lange haben wir uns gedulden müssen, bis endlich der sehnlich erwartete Nachfolger von Dave Eggers Werk „The Circle“ erschienen ist. Nun aber ist es soweit und „Every“ öffnet einem in vielerlei Hinsicht die Augen. Im Mittelpunkt steht natürlich auch diesmal wieder die […]

mit neuen Büchern von Dave Eggers, Martin Wehrle und Stephan Rehm Rozanes.

// Lange haben wir uns gedulden müssen, bis endlich der sehnlich erwartete Nachfolger von Dave Eggers Werk „The Circle“ erschienen ist. Nun aber ist es soweit und „Every“ öffnet einem in vielerlei Hinsicht die Augen. Im Mittelpunkt steht natürlich auch diesmal wieder die bekannte Suchmaschine „The Circle“. Zusammen mit einem erfolgreichen Onlineversandhaus hat sich inzwischen allerdings ein neues Machtzentrum gebildet, welches nun eben den Titel des Werkes trägt. Selbiges hat quasi ein Monopol auf dem Markt und so ist auch Delaney Walls ziemlich gespannt, was sie in der Welt von „Every“ nun so alles erwartet. Die Neue im Team des Tech-Unternehmens war zuvor als Försterin aktiv und passt auf den ersten Blick eigentlich überhaupt nicht ins Profil des Unternehmens. Die Technikskeptikerin verfolgt dementsprechend auch hehre Ziele: sie möchte nämlich nicht weniger als die Organisation von innen heraus zerstören. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Wes Kavakian, der nicht gerade vor Ehrgeiz sprüht, versucht sie Schwachstellen im System zu finden und dadurch die Menschheit vor den Allmachtsphantasien und der wachsenden Überwachung durch den Konzern zu schützen. Ob die Nutzer da draußen das allerdings wirklich wollen, steht auf einem anderen Blatt und so beginnt ein ungleicher Kampf, der die Frage aufwirft. Wie frei wollen wir eigentlich sein? Wenn du dich das auch fragst, dann lass dich ein auf diesen neuen, spannenden Roman von Dave Eggers. Er wird dir in vielerlei Hinsicht die Augen öffnen.

// All jene, die sich immer wieder bemühen besonders nett zu anderen Menschen zu sein und sich trotzdem fragen, warum sie eigentlich nicht besonders gut bei ihrem Gegenüber ankommen, sollten mal einen Blick in das neueste Werk des Karriere- und Persönlichkeitscoachs Martin Wehrle werfen. Nach seinen beiden Bestsellern „Ich könnte ihn erwürgen“ und „Noch so ein Arbeitstag, und ich dreh durch“ widmet sich „Den Netten beissen die Hunde“ nun eben jenen Menschen, die es gerne immer allen Recht machen möchten. Sie bleiben nämlich aufgrund ihrer Gutmütigkeit meistens auf der Strecke, wenn es um die nächste Gehaltserhöhung geht. Gleichzeitig setzen sie die weniger Netten im Betrieb unbewusst unter Druck, weil die sich mit ihnen vergleichen. Es geht also darum „wie sie sich Respekt verschaffen, Grenzen setzen und den verdienten Erfolg erlangen“ und dieses Buch macht das auf eine dermaßen nachvollziehbare Weise, dass man sich auch als netter Mensch schnell selbst hinterfragt. Worauf also wartest du noch? Mach den „Bin ich zu nett?“-Test und freu dich auf viele spannende Einsichten über den Weg zu mehr Anerkennung.

// Wer zum Abschluss noch nach einer spannenden Lektüre für zwischendurch sucht, der kommt beim neuesten Wurf von Stephan Rehm Rozanes auf seine Kosten. Der Moderator und Politologe aus Berlin ist schon ewig ein riesengroßer Fan von „Die Ärzte“ und widmet sich in der Reclam-Reihe „100 Seiten“ auf ebenso vielen der Welt von Bela, Farin & Rod. Das Werk über „Die beste Band der Welt“ lebt dabei vor allem von eben jenen Gesprächen, die der Autor persönlich mit dem Trio führen durfte und man bekommt ein spannendes und knackiges Portrait mitgeliefert für all jene, denen die bisherigen Wälzer über die Jungs allein vom Umfang her zu anspruchsvoll sind. Hier gibt’s alles gebündelt zu großen Hits wie „Westerland“ oder „Schrei nach Liebe“ und den Bandmitgliedern, die bis heute eine treue Fangemeinde um sich zu scharen vermögen. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Werk und damit Schluss für heute. Bis zu unserer nächsten Lesesession.