// strichcode vol. (2)54 – „nicht weinen!“

mit der Manga-Reihe Bright Sun Dark Shadows (Band 11 und 12) und Simon vom Fluss (Gesamtausgabe, Band 2). // Wer sich gerne in mysteriösen Welten verliert und an Geschichten der Marke „The Returned“ große Freude findet, der kommt auch bei der Manga-Reihe „Bright Sun Dark Shadows“ auf seine Kosten. In der Geschichte aus dem Hause […]

mit der Manga-Reihe Bright Sun Dark Shadows (Band 11 und 12) und Simon vom Fluss (Gesamtausgabe, Band 2).

// Wer sich gerne in mysteriösen Welten verliert und an Geschichten der Marke „The Returned“ große Freude findet, der kommt auch bei der Manga-Reihe „Bright Sun Dark Shadows“ auf seine Kosten. In der Geschichte aus dem Hause „Kazé“ dreht sich alles um eine Insel, auf der sich seltsame Begebenheiten ereignen. In den uns nun vorliegenden Bänden 11 und 12 spielen eben jene immer noch eine gewaltige Rolle. Nachdem klar ist, dass es auf der Insel nur so vor sogenannten „Schatten“ wimmelt – eine Art Widergänger der dort lebenden Menschen, wird Shinpei von seinem eigenen Gegenpart in die Irre geführt. Er muss nämlich feststellen, dass er selbst Mithilfe der Zeitschleife nicht alle seine Freunde vor dem Sterben bewahren kann. Als er sich schließlich dafür entscheidet zumindest seine Schwester Mio zu retten, muss er feststellen, dass die Doppelgänger auch diesen Schritt vorausgeahnt zu haben scheint. Und so enspinnt sich ein spannendes Katz und Maus-Spiel, das schon bald ein weiteres Opfer fordert. Ohne seinem einzigen Gehilfen aus der Schattenwelt ist Shinpei plötzlich wieder auf sich alleine gestellt. Außer es glingt ihm die Erinnerungen von eben jenem Doppelgänger, die in einem Muschelanhänger gespeichert sind, an einen anderen Schatten weiterzugeben. Ob das möglich ist? Lass dich ein auf dieses spannende Werk von Yasuki Tanaka, das einen auch nach 12 Bänden immer noch atemlos zurücklässt.

// Hinterher wagen wir uns dann zurück in Richtung 70er Jahre. Zu jener Zeit erschien erstmals der Comic „Simon vom Fluss“ in der Wochenzeitung „Tintin“. Obwohl Schöpfer Claude Auclair damals bereits 30 Jahre alt gewesen ist und keine große Erfahrung als Comiczeichner mitbrachte, traf sein Werk „Die Ballade des Rotschopfs“ einen Nerv bei den Leser*innen, die hinterher heftig miteinander debattierten. Die Aufmerksamkeit, die dem Werk zuteil wurde, fegte alle Zweifel hinweg und so entstanden schon nach kurzer Zeit die beiden Geschichten „Der Clan der Zentauren“ und „Die Sklaven“, die beide ebenso hintersinnig wie dystopisch anmuteten. Die Geschichte selbst spielt in einer nach einer atomare Katastrophe verseuchten Welt, die einen optisch schon nach wenigen Seiten um den kleinen Finger wickelt. Im zweiten von insgesamt drei Bänden der beim „Cross Cult“-Verlag erschienen Gesamtausgabe werden dabei die bereits in den 80er Jahren bei „Carlsen“ veröffentlichten Bände „In den Sümpfen“, „Die Pilger“ und „Zentrum 3“, die einen verzweifelten Helden im Sturm der Katastrophe zeigen. Während eine Horde sicher einer Familie bemannt, ist es ausgerechnet die Tochter, die erbitterten Widerstand gegen die scheinbare Übermacht leistet, während sich der Protagonist zur Flucht entscheidet. Dass er sie aufhält und mitnimmt, kann sie ihm nicht vergeben, also schickt sie ihn weg. Es sind diese Momente, die dieses Werk so einzigartig machen. Man fühlt mit den Figuren mit und so können wir es kaum mehr erwarten, dass auch der dritte Band hierzulande in den Handel kommt. Bis dahin erfreuen wir uns an dem üppigen Dossier des Werkes, das auf 46 Seiten noch einmal zahlreiche Anekdoten und Hintergrundinfos zu „Simon vom Fluss“ präsentiert. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Werk. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Strichcode.