mit den Werken Enigma und Karmela Krimm (Band 1 und 2).

// Wer auf Superhelden-Comics mit Hintersinn steht, der ist bei dem Werk „Enigma“ aus dem Hause „Cross Cult“ an der richtigen Adresse. Ursprünglich bereits in den 90ern veröffentlicht, ist das Werk im Grunde eine Coming Of Age-Geschichte, die ihren Protagnisten Michael Smith auf einen Selbstfindungstrip schickt. Peter Milligan (Story) und Duncan Fegredo (Zeichnungen) gelingt es dabei dermaßen treffsicher die Unsicherheiten ihres Helden auf Papier zu transferieren, dass es eine Freude ist. Zu Beginn jedenfalls begibt es sich, dass Michael Smiths Lieblingscomicfigur namens Enigma auf einmal den Seiten des Comics entflieht und in der echten Welt landet. Michael kann es erst nicht glauben und begibt sich schließlich auf die Suche nach dem Helden seiner Kindheit, der sich auf einmal mit allerhand Bösewichten konfrontiert sieht. Nachdem Michael scheinbar sein ganzes Leben auf der Flucht vor sich selbst gewesen ist, entscheidet er sich die Dinge nun selbst in die Hand zu nehmen. Ob er allerdings den Mut hat, den eingeschlagenen Weg auch bis zum Ende zu gehen? Lass dich ein auf diese vielschichtige Suche nach der Wahrheit, die immer wieder die Frage nach des Protagonisten sexueller Identität aufwirft. Für die vorliegende Gesamtausgabe wurde zudem ein eigenes, neues Vorwort von Peter Milligan beigesteuert, das intensive Einblicke in die Entstehung des Comics liefert. Genauso wie 40 Seiten vollgepackt mit zahlreichen bis dato nocht nicht veröffentlichten Illustrationen. Na wenn das mal kein zusätzlicher Kaufanreiz ist. Wir jedenfalls sind begeistert.

// Wer auf spannende Detektivgeschichten steht, der kommt derweil im Hause „Schreiber & Leser“ auf seine Kosten. Dort erscheint die spannende Reihe „Karmela Krimm“, die sich mit einer ehemaligen Polizistin auseinander setzt, die sich fortan im privaten Sektor ihre Almosen verdient. Dabei hat sie gleich zu Beginn auch noch ein pubertierendes Anhängsel in Form der Tochter ihrer Ex-Partnerin mit dabei und das hat ebenfalls seine Gründe. Überhaupt schein einiges gehörig schief gelaufen zu sein im Leben von Karmela Krimm und umso mehr fasziniert einen deren Figur, die es in den ersten beiden Bänden namens „Ramadan Blues“ und „Roter Schnee“ mit zwei spannenden Herausforderungen zu tun bekommt. Der erste Band dreht sich um einen ermordeten Klub-Präsidenten von Olympic Marseille, dessen Witwe fortan die Geschäfte des Vereins führt. Hat Selbige vielleicht selbst etwas mit dessen Ableben zu tun? Karmela versucht es gemeinsam mit Bodyguard Tadj und ihrer nimmermüden und bereits oben schon erwähnten Praktikantin Manon herauszufinden. Im zweiten Teil wiederum liegt Marseille und einer dicken Schicht aus Schnee begraben. Das wiederum nutzt jemand dazu aus, um mit Drohnen bewaffnet einen ambitionierten Kunstraub in die Tat umzusetzen. Ob das verbrecherische Treiben Erfolg hat? Wer auf ebenso gewitzte wie hintersinnige Kriminalunterhaltung steht, der kommt hier in formvollendeter Weise auf seine Kosten. Franck Biancarelli (Zeichnungen) und Lewis Trondheim (Szenario) haben ganze Arbeit geleistet. Und damit Schluss für heute. Bis zu unserem nächsten Strichcode.