// aufgelesen vol. (3)69 – „der markisenmann“

mit neuen Büchern von Monchi, Jan Weiler und Stephen King / Richard Chizmar. // Viele von euch dürften sicher bereits von der Musik der fulminanten Kapelle Feine Sahne Fischfilet gehört haben. Nun hat deren Sänger Monchi, seines Zeichens vor einiger Zeit noch ein richtiges Schwergewicht – und das nicht nur musikalisch, sein erstes Buch namens […]

mit neuen Büchern von Monchi, Jan Weiler und Stephen King / Richard Chizmar.

// Viele von euch dürften sicher bereits von der Musik der fulminanten Kapelle Feine Sahne Fischfilet gehört haben. Nun hat deren Sänger Monchi, seines Zeichens vor einiger Zeit noch ein richtiges Schwergewicht – und das nicht nur musikalisch, sein erstes Buch namens „Niemals satt“ veröffentlicht und der Titel deutet es bereits an: es dreht sich natürlich ums Abnehmen. Während der Sänger mit seiner Band nämlich an die Spitzen der Charts spurtet, dreht auch der Zeiger der Waage immer weiter auf Anschlag und als er schließlich bei 182 Kilo angekommen ist, beschließt Monchi, dass sich endlich etwas ändern muss in seinem Leben. Fortan beschließt er den überschüssigen Kilos auf seiner Hüfte den Kampf anzusagen und das gestaltet sich alles andere als einfach. Seine Sucht nämlich beinhaltet ganz nebenbei auch das Problem, das all der Stoff, der seinem Körper zum Verhängnis wird, überall nur einen Handschlag entfernt ist. Also werden Süßwarenabteilungen geplündert und jedes Mal, wenn der Frust etwas größer ist, alles auf einmal reingestopft. In seinem Buch nun macht er deutlich, wie es ihm gelungen ist, 65 Kilo weniger auf die Waage zu bringen und schreibt so schonungslos ehrlich über seine Sucht, dass man dieses Werk nicht nur den Fans seiner Musik innig ans Herz legen möchte.

// Wie das so ist, wenn mal Teenager auf einmal mitten in den Sommerferien zu seinem Vater fahren soll, den man noch dazu noch nie davor zu Gesicht bekommen hat, davon erzählt der neue Roman von Jan Weiler. Genau das nämlich passiert der fünfzehnjährigen Kim in Weilers Werk „Der Markisenmann“ und so darf man sich nicht nur über eine äußerst spannende Ausgangsposition, sondern auch jede Menge humorvolle Passagen freuen. Jedenfalls ist Kims Vater alles andere als der typische Papa, sondern vielmehr ein äußerst seltsamer Typ. Noch dazu hat er auch sonst keine sonderlich großen Erfolge im Leben vorzuweisen und verdient sich seinen Lebensunterhalt fortan als Vertreter von Markisen. Kim allerdings sein Potenzial und greift ihm fortan bei seinem Job ein wenig unter die Arme. Doch wie zum Teufel sollen sie eigentlich für diese knallgelben Markisen irgendeinen Abnehmer finden? Und kommt es darauf überhaupt an? Am Ende jedenfalls verändert sich das Verhältnis zwischen dem ungleichen Vater-Tochter-Duo für immer und wir können euch nur raten euch dieses Werk  hier nicht durch die Lappen gehen zu lassen.

// Wer sich lieber mit Übernatürlichem auseinander setzen möchte, der ist beim aktuellen Roman von Horror-Altmeister Stephen King an der richtigen Adresse, der zusammen mit dem Schreiblehrer Richard Chizmar bereits zum dritten Mal in die Welt von Gwendy einlädt. Nach dem gemeinsamen Romanen „Gwendys Wunschkasten“ und „Gwendys Zauberfeder“, die wir hier allen noch einmal ganz herzlich ans Herz legen möchten, liegt nun also „Gwendys letzte Aufgabe“ in den Regalen und das Buch erfüllt die hohen Erwartungen, die der Vorgänger beim Leser zu schüren vermochte. Jedenfalls ist Gwendy inzwischen unter die Politiker*innen gegangen und ist für das Thema Klimaschutz zuständig. Zusammen mit anderen Wissenschaftlern macht sie sich auf ins Weltall und hat dabei ihre ganz eigene Agenda. Denn der Wunschkasten ist zurückgekehrt und er erweist sich als noch mächtiger und zerstörerischer als zuvor. Ob sie mit ihrer Reise also Erfolg hat? Lass dich ein auf diese gesellschaftskritische Parabel mit Gruselatmosphäre, die mit zum Besten gehört, was von King in den vergangenen Jahren erschienen ist. In diesem Sinne. Viel Spaß beim Fürchten. Bis zu unserer nächsten Leserunde.