// aufgelesen vol. (3)72 – „ein leben lang“

mit neuen Büchern von César Aira, Christoph Poschenrieder und Sasha Filipenko. // Der in Coronel Pringles geborene César Aira hat bisher schon mehr als 80 Werke auf dem Buckel und wir können allen Leser*innen nur raten, sich die Bücher des vielfach ausgezeichneten Autoren zu Gemüte zu führen. Sein neuestes hört auf den schönen Namen „Das […]

mit neuen Büchern von César Aira, Christoph Poschenrieder und Sasha Filipenko.

// Der in Coronel Pringles geborene César Aira hat bisher schon mehr als 80 Werke auf dem Buckel und wir können allen Leser*innen nur raten, sich die Bücher des vielfach ausgezeichneten Autoren zu Gemüte zu führen. Sein neuestes hört auf den schönen Namen „Das Abendessen“ und ist so etwas wie ein literarischer Irrgarten, den man nur zu gerne durchstreift. Ausgangspunkt des Ganzen ist ein Abendessen des Erzählers, welchem er gemeinsam mit seiner Mutter beiwohnt. Bei seinem Freund allerdings hat er nicht allzu viel Spaß, weil er einfach nicht so richtig reinfindet in das Gespräch. Stattdessen steigern sich Mutter und Kumpel gegenseitig in einen wahren Rausch der Emotionen. Zu Hause angekommen, muss er das erst einmal sacken lassen und landet beim Zappen auf einmal bei einem örtlichen TV-Sender. Dabei muss er feststellen, wie plötzlich die Toten aus ihren Gräbern empor steigen und schon bald scheint eine Zombie-Apokalypse über Coronel Sprigs hereinzubrechen. Ob dem wirklich so ist? Und was es eigentlich mit diesem Buch auf sich hat, das einen literarisch sofort in seinen Bann zieht. Am Besten du findest es selbst heraus. Du wirst es nicht bereuen.

// „Ein Leben lang“ wiederum nennt sich ein spannender, neuer Roman aus dem Hause „Diogenes“, der sich mit zwei Menschen auseinandersetzt, die seit einer gefühlten Ewigkeit miteinander befreundet sind. Die beiden kennen sich bereits seit ihrer Kindheit und möchten sich gerade ihr eigenes Leben aufbauen, als einer der Beiden des Mordes bezichtigt wird. Er soll für den Mord an seinem Onkel verantwortlich sein und ihn aus reiner Habgier umgebracht haben. Was folgt ist ein endloser Prozess, der auf Indizien beruht und nach dem kein Stein mehr auf dem anderen liegt. Nachdem der Beschuldigte verurteilt wird, obwohl er bis zum Ende seine Unschuld beteuert, sind beide am Boden zerstört. Doch nach 15 Jahren erscheint plötzlich eine Journalistin auf der Bildfläche und möchte von allen Beteiligten noch einmal erfahren, was damals eigentlich wirklich geschehen ist. Ist es wirklich wahr, dass er seinen Onkel getötet hat? Wenn du jetzt neugierig geworden bist dann lass dich ein auf dieses doppelbödige Werk von Christoph Poschenrieder. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

// Zu guter Letzt richten wir den Blick noch auf den neuesten Roman von Sasha Filipenko. In „Die Jagd“ dreht sich alles um zwei Personen, die auf unterschiedlichste Weise miteinander verbandelt sind. Einmal ist das der Oligarch Wolodja Slawin, der sich fortan als Politiker versuchen möchte. Ihm gegenüber steht ein junger Journalist, der eines Tages herausfindet, dass eben jener Wolodja Slawin sein Vermögen außer Landes gebracht hat und mit seiner Familie lieber an der Côte d’Azur lebt, als in seiner russischen Heimat, beschließt Selbiger sich gegen den findigen Pressevertreter zur Wehr zu setzen. Ob er mit seiner Hetzjagd auf Anton Quint Erfolg haben wird? Und was sein Sohn mit der ganzen Sache zu tun hat? Lass dich ein auf diese atemlose Geschichte, dann lass dich ein auf dieses schonungslose Werk, das einen in vielerlei Hinsicht die Augen öffnet. In diesem Sinne. Viel Spaß bei der Lektüre. Bis zu unserer nächsten Leserunde.