// unterwegs vol. 27 – „50. würzburger filmwochenende“

// Das „50. Würzburger Filmwochenende“ auf dem Bürgerbräu-Gelände in Würzburg war ein voller Erfolg. Der Charme des Festivals erstreckte sich jedoch weit über das zentrale Central-Kino hinaus und so konnte man sich zum Beispiel schon am Freitag im zauberhaften Ambiente des „Siebold Museums“ über eine Vorführung des bewegenden, japanischen Animes „Weathering With You“ freuen. Passend […]

50. Filmwochenende Würzburg

// Das „50. Würzburger Filmwochenende“ auf dem Bürgerbräu-Gelände in Würzburg war ein voller Erfolg. Der Charme des Festivals erstreckte sich jedoch weit über das zentrale Central-Kino hinaus und so konnte man sich zum Beispiel schon am Freitag im zauberhaften Ambiente des „Siebold Museums“ über eine Vorführung des bewegenden, japanischen Animes „Weathering With You“ freuen. Passend zum Film regnete es draußen vor der Tür kurzerhand in Strömen und man kann sich dazu kaum etwas tröstlicheres vorstellen, als diese so dramatische und schwelgerische Coming Of Age-Geschichte von Makoto Shinkai (Your Name, Suzume). Auch der Keller Z87 erwies sich als heimelige Nische, in der unter anderem Filmschätze wie „Paradise Is Burning“ von Mika Gustafson das Publikum fesselten.

Filmfans
Maschinenhaus

„Paradise Is Burning“ oder im Original „Paradiset Brinner“ transferiert die Zuschauer in das Leben dreier Geschwister, die den Tod ihrer Mutter bewältigen müssen und sich fortan gegen alle Widrigkeiten durchs Leben schlagen müssen. Ein bewegendes Werk, das einen ganz tief reinzieht in die Gedankenwelt der jungen Figuren, die eigentlich nur eins wollen: zusammen bleiben. Überaus informativ war es auch zu hören, dass die Hauptdarstellerin offensichtlich aufgrund ihrer lautstarken Art eher zufällig ausgewählt wurden, was die darstellerische Leistung nur umso beeindruckender wirken lässt. Dass sie schreien konnte, stellte sie dann auch im Film noch einmal ohrenbetäubend unter Beweis. Unter der Regie von Mika Gustafson entfaltet sich dabei ein 108-minütiges Werk, das nicht nur visuell beeindruckt, sondern auch zum Nachdenken anregt.

Bürgerbräu-Gelände
Im Gespräch: Tuna Kaptan (Rohbau)

In der Kategorie der Nachwuchsfilme überraschte „Rohbau“ mit seiner Reife und Tiefe. Die zwei Jahre intensiver Arbeit am Drehbuch zahlten sich aus, wie Regisseur Tuna Kaptan nach der Vorführung bekräftigte. Doch das Würzburger Filmfestival war nicht nur ein Ort des Films, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Die entspannte Atmosphäre auf dem Gelände und im naheliegenden Maschinenhaus lud zum Verweilen ein, während sich Filmbegeisterte aus aller Welt über ihre Leidenschaft austauschten.

Central-Kino
50 Jahre Filmwochenende

Ein besonderer Höhepunkt war zweifellos „La chimera“ von Alice Rohrwacher, ein Werk aus Italien, Frankreich und der Schweiz, das mit einer Laufzeit von 130 Minuten die Zuschauer in einen Strudel aus Emotionen und Gedanken zog, der noch lange nachhallte. Die Geschichte um einen Protagonisten, der sich mit einer Gruppe als Grabräuber versucht und dabei über den Verlust seiner Liebsten hinwegzukommen versucht, entführt uns tief in Richtung Toskana, wo wir ihm beim Aufspüren der zahlreichen Schätze über die Schulter schauen dürfen. Die zahlreichen musikalischen Einspielungen und die traumhafte Landschaft lassen den Streifen surreal-faszinierend wirken und werden bei uns sicher noch lange nachhallen.

In diesem Sinne. Wir gratulieren dem gesamten Team des Würzburger Filminitiative zu diesem beeindruckenden Jubiläum und freuen uns auf viele weitere Jahre voller cineastischer Höhepunkte und unvergesslicher Momente.

Was noch fehlt… natürlich die diesjährigen Gewinnerfilme der einzelnen Wettbewerbe. Here we go… Klick