// strichcode vol. (3)65 – „smashed“

mit dem Werk „Smashed (Von Geistern & Geheimnissen)“ von Junji Ito. // Junji Ito, der unangefochtene Meister des japanischen Horrors, hat mit seinem neuesten Werk „Smashed“ erneut bewiesen, warum er zu den Größen des Genres zählt. Bekannt für seine Fähigkeit, das Unheimliche in alltägliche Szenarien zu verweben, bringt Ito in diesem Band 13 Geschichten zusammen, […]

mit dem Werk „Smashed (Von Geistern & Geheimnissen)“ von Junji Ito.

// Junji Ito, der unangefochtene Meister des japanischen Horrors, hat mit seinem neuesten Werk „Smashed“ erneut bewiesen, warum er zu den Größen des Genres zählt. Bekannt für seine Fähigkeit, das Unheimliche in alltägliche Szenarien zu verweben, bringt Ito in diesem Band 13 Geschichten zusammen, die den Leser in eine albtraumhafte Welt entführen, aus der es kein Entkommen gibt. Ito, geboren 1963 in der Präfektur Gifu, begann seine Karriere als Zahntechniker, bevor er sich vollständig der Kunst des Mangas widmete. Sein Durchbruch kam in den späten 1980er Jahren mit „Tomie“, einer Geschichte über ein unsterbliches Mädchen, das Menschen in den Wahnsinn treibt. Seitdem hat Ito eine Vielzahl von Werken geschaffen, die das Horrorgenre revolutioniert haben.

Mit seiner einzigartigen Mischung aus grotesker Ästhetik und tiefenpsychologischem Horror hat er eine Fangemeinde auf der ganzen Welt gewonnen. „Smashed“ ist ein Paradebeispiel für Itos Talent, das Banale in das Grauenhafte zu verwandeln. Jede der 13 Geschichten ist ein kleines Juwel des Schreckens, das die Nerven bis zum Zerreißen spannt. Besonders herausragend sind Geschichten wie „Blutschlürfende Dunkelheit“, in der der Leser in die beklemmende Welt eines Vampirs eingeführt wird, und „Das Rätsel des Spukhauses“, das die Grenze zwischen Realität und Wahnsinn verschwimmen lässt. Ein wiederkehrendes Thema in „Smashed“ ist die unausweichliche Bedrohung, die in den gewöhnlichsten Situationen lauert. In „Angewurzelt“ zum Beispiel verwandelt sich ein scheinbar harmloses Pflanzenspiel in ein tödliches Szenario. „Ich will kein Geist sein“ beleuchtet die Ängste des Verlustes und der Einsamkeit, während „Die Phantome der Bibliothek“ das Unheimliche in den Archiven des Wissens erweckt. Ito versteht es meisterhaft, mit den Erwartungen seiner Leser zu spielen. Seine Geschichten sind nie vorhersehbar, und gerade wenn man denkt, das Schlimmste sei überstanden, treibt er den Schrecken auf eine neue, unerwartete Spitze. Der schwarze Humor, der oft in Itos Arbeiten mitschwingt, gibt den Geschichten eine zusätzliche Dimension und zeigt, dass Horror nicht immer ernst genommen werden muss, um wirkungsvoll zu sein. Die Übersetzung von Jens Ossa fängt den düsteren Ton und die subtilen Nuancen von Itos Werk hervorragend ein. Die Hardcover-Ausgabe vom Carlsen Verlag ist hochwertig verarbeitet und die schwarz-weißen Illustrationen, die Itos unverwechselbaren Stil unterstreichen, kommen auf den knapp 450 Seiten besonders gut zur Geltung. „Smashed“ ist nicht nur ein Muss für Fans von Junji Ito, sondern auch für alle, die sich gerne dem Sog des Unheimlichen hingeben. Dieser Band ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, warum Junji Ito als Großmeister des schleichenden Horrors verehrt wird – seine Geschichten lassen den Leser lange nach der letzten Seite nicht mehr los.