// aufgelesen vol. (5)23 – „munk“

mit dem Werk „Munk“ von Jan Weiler. // Jan Weiler ist zurück, und mit Munk liefert er uns einen Roman, der nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch mit Humor und einer Prise Melancholie das Herz berührt. Peter Munk, ein erfolgreicher Architekt, 51 Jahre alt und allein – bis er sich mit einem Herzinfarkt auf […]

mit dem Werk „Munk“ von Jan Weiler.

// Jan Weiler ist zurück, und mit Munk liefert er uns einen Roman, der nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch mit Humor und einer Prise Melancholie das Herz berührt. Peter Munk, ein erfolgreicher Architekt, 51 Jahre alt und allein – bis er sich mit einem Herzinfarkt auf einer Rolltreppe im Kaufhaus wiederfindet. Klingt nach einem ziemlich krassen Weckruf, oder? Munk überlebt, doch was bleibt ihm wirklich? Niemanden, den er anrufen will. Niemanden, der auf ihn wartet. In der Reha wird ihm klar, dass es Zeit ist, sich der eigenen Vergangenheit zu stellen. Und was macht Weiler daraus? Eine Reise durch das Beziehungschaos eines Mannes, der auf die dreizehn Frauen seines Lebens zurückblickt. Aber anstatt kitschige Liebesdramen abzuliefern, serviert Weiler uns witzige, manchmal bittere, aber immer ehrliche Reflexionen über die Menschen, die Peter Munk geprägt haben. Jede Frau hinterlässt eine Spur in seinem Leben, und jede von ihnen hat ihm eine Lektion erteilt – ob er wollte oder nicht.

Der Clou bei Munk? Es ist kein 08/15-Roman über Midlife-Crisis oder verpasste Chancen. Weiler schafft es, mit seiner gewohnten Leichtigkeit und diesem unvergleichlichen, ironischen Unterton, der uns schon bei Maria, ihm schmeckt’s nicht! zum Lachen gebracht hat, die großen Fragen des Lebens zu stellen: Was bleibt, wenn der Erfolg nichts mehr zählt? Wenn niemand mehr da ist, der sich für dein Überleben interessiert? Der Humor in Munk ist dabei nie aufgesetzt, sondern entsteht aus den absurden Situationen, in denen sich der Protagonist immer wieder wiederfindet. Die Dialoge sind messerscharf, die Gedanken oft tiefgründiger, als man auf den ersten Blick vermutet. Und dann ist da natürlich noch das Ende, das alles auf den Kopf stellt und einen wirklich zum Nachdenken bringt. Jan Weiler ist ein Meister darin, das Alltägliche mit dem Außergewöhnlichen zu verweben – und genau das gelingt ihm hier perfekt. Wer Jan Weiler liebt, wird Munk verschlingen. Wer neu ist, wird überrascht sein, wie viel Weiler aus einer Geschichte herausholt, die eigentlich jeder von uns in gewisser Weise kennt. Ein Roman, der gleichzeitig zum Lachen, Schmunzeln und Grübeln bringt – und das ist selten.