mit der neuen Vinyl-LP von Beachpeople.

// Has-Been von Beachpeople ist ein Album, das sich mit seiner ganz eigenen Art zwischen Melancholie und Hoffnung bewegt – eine Reflexion über das Vergangene, aber auch ein stilles Annehmen des Neuen. Malte Huck, einst Bassist von AnnenMayKantereit, hat mit diesem Solodebüt eine intime, introspektive Platte geschaffen, die genau in die Momente passt, in denen man mit sich selbst ins Reine kommen will. Die Musik fühlt sich an wie ein vertrautes Gespräch mit einem alten Freund: ruhig, ehrlich, ohne große Gesten, aber mit umso mehr Gefühl. Der Titel Has-Been deutet es bereits an: Hier erzählt jemand aus der Perspektive eines Künstlers, der schon einmal im Rampenlicht stand, sich nun aber bewusst aus der ersten Reihe zurückgezogen hat. Doch anstatt in Verbitterung oder nostalgischem Selbstmitleid zu versinken, strahlt das Album eine bemerkenswerte Gelassenheit aus. Es ist ein Loslassen ohne Wehmut, ein Abschied, der nicht wehtut, sondern neue Wege öffnet.
Die Songs wirken fast wie Tagebucheinträge – reduziert, atmosphärisch, getragen von warmen Gitarrenklängen und einer Stimme, die irgendwo zwischen Zerbrechlichkeit und Entschlossenheit schwebt. Die Produktion ist minimalistisch und genau das macht die Magie aus. Jeder Akkord, jeder Hall, jede kleine Klangnuance bekommt Raum zum Atmen. Es gibt keine überladenen Arrangements, keine aufgeblasene Instrumentierung – stattdessen liegt der Fokus auf Stimmungen und subtilen Zwischentönen. Das Album hat diese Art von Reduktion, die nicht nur klanglich, sondern auch emotional wirkt: Es sagt nicht mehr, als es muss, und trifft damit umso tiefer. Man hört die Erfahrung und den musikalischen Feinsinn, den Huck in den letzten Jahren gesammelt hat. Die Einflüsse reichen von sanftem Indie-Folk bis zu träumerischem Lo-Fi-Pop, hier und da blitzen Spuren von Künstlern wie Sufjan Stevens oder Bon Iver auf, aber letztlich bleibt Has-Been ganz und gar eigenständig. Es ist eine Platte für ruhige Nächte, für Spaziergänge durch leere Straßen, für die stillen Momente, in denen man zurückblickt, aber gleichzeitig nach vorne schaut. Die Vinyl-Version unterstreicht diese Atmosphäre perfekt. Das schwere 180g-Pressing sorgt für einen warmen, tiefen Klang, der den Songs noch mehr Tiefe verleiht. Besonders die limitierte Clear- oder Yellow-Vinyl-Edition macht das Album nicht nur musikalisch, sondern auch haptisch zu einem besonderen Erlebnis. Die Entscheidung für ein Gatefold-Cover passt ebenfalls ins Bild: Has-Been ist ein Album, das man nicht nur hören, sondern fühlen will. Malte Huck zeigt mit Beachpeople, dass musikalische Neuanfänge nicht laut und spektakulär sein müssen. Has-Been ist ein leises, ehrliches, wunderschönes Album – eins, das man am besten in voller Länge hört, mit geschlossenen Augen und offenen Gedanken.
UND WAS NUN?