mit der neuen Vinyl-LP von HighSchool.

// Die selbstbetitelte Vinyl-LP von HighSchool, einem Duo, das lange nach seinem Platz gesucht hat und jetzt mit einer bemerkenswert abgeschlossenen Vision zurückkehrt, sie könnte nicht faszinierender anmuten. Rory Trobbiani und Luke Scott haben sich mit ihrer ersten EP einen kleinen, aber treuen Kreis an Fans erspielt. Doch erst die Zeit in London, in der sie erstmals mit bekannten Produzenten arbeiteten, schärfte ihren Sound endgültig. Der spätere Rückzug nach Australien, weg vom Lärm und Tempo der britischen Musikszene, scheint ein weiterer Katalysator für ihr Schaffen gewesen zu sein: Die Songs ihres Debüts wirken gereifter, mutiger – und gleichzeitig schimmern in jeder Note die Unsicherheit, der Überschwang und die Träume ihrer Generation.
Musikalisch bewegt sich das Album zwischen Lo-Fi-Ästhetik und einer klaren New-Wave-Melancholie, die immer wieder von markanten Post-Punk-Gitarren wachgerüttelt wird. Man kann förmlich spüren, wie sehr Rory und Luke von den Schattenseiten der Jugend fasziniert sind – von dieser Mischung aus Übermut und Verletzlichkeit, die man im Rückblick nur selten wieder einfangen kann. Jeder Track trägt etwas davon: Der nächtliche Schulhof, der wie ein eigenes Universum wirkt; die stillen Momente zwischen zwei Unterrichtseinheiten; die großen Fragen, die man sich nur mit Anfang zwanzig so unerbittlich stellt. Was die Platte aber besonders macht, ist ihre Atmosphäre. Sie wirkt nicht überproduziert, sondern warm, roh und genau dadurch authentisch. Die Produzenten Ben Hillier und Finn Bellingham haben den Sound nicht glattgebügelt, sondern wirken wie Dirigenten des musikalischen Übermuts. Man hört das Atmen der Songs, das Knistern, das kleine Stolpern – und genau das macht sie lebendig. Inhaltlich zieht sich das Hochschulleben als roter Faden durch das Album: nicht als Klischee, sondern als emotionale Landkarte. Es geht um das Finden des eigenen Wegs, um Freundschaften, die oft alles bedeuten, und um die Mythen, die man sich erzählt, um die Welt – und sich selbst – auszuhalten. Gerade deshalb berührt das Album auf eine Weise, die über den typischen Genre-Sound hinausgeht. Diese Vinyl-Edition ist das richtige Format für dieses Debüt: ein Album, das man bewusst hört, das man umdreht, während der Raum in eine melancholische, aber hoffnungsvolle Stimmung getaucht wird. Ein Geschenk – für Fans von New Wave und Post Punk, für Liebhaber kleiner musikalischer Entdeckungen und für alle, die sich gern wieder erinnern möchten, wie es war, jung zu sein und trotzdem schon alles zu fühlen. Wenn HighSchool mit diesem Album eines beweist, dann dass ihre Geschichten nicht nur persönlich, sondern universell sind – und dass ihre Zukunft vielversprechend beginnt.
UND WAS NUN?