// zuckerschock für den november 2011 – „sherlock“

Wer meint, Sherlock Holmes sei nur etwas für eingefleischte Nostalgiker, kann sich nun mit freundlicher Unterstützung der „BBC“ vom Gegenteil überzeugen lassen. Die hat „Sherlock“ nämlich eine Frischzellenkur verabreicht und lässt ihn nun im zeitgenössischen Outfit auf Verbrecherjagd gehen. Mit Smartphone und Dr. Watson bewaffnet macht sich der Schlaumeier daran, einigen bösen Buben das Handwerk […]

sherlockWer meint, Sherlock Holmes sei nur etwas für eingefleischte Nostalgiker, kann sich nun mit freundlicher Unterstützung der „BBC“ vom Gegenteil überzeugen lassen. Die hat „Sherlock“ nämlich eine Frischzellenkur verabreicht und lässt ihn nun im zeitgenössischen Outfit auf Verbrecherjagd gehen. Mit Smartphone und Dr. Watson bewaffnet macht sich der Schlaumeier daran, einigen bösen Buben das Handwerk zu legen. In drei kessen Episoden (allesamt auf Spielfilmlänge) bekommt man nicht nur schmissige Dialoge des gegensätzlichen Ermittler-Duos um die Ohren gehauen, man gerät auch immer wieder ins Schmunzeln, wenn man (ähnlich wie Assistent Watson) den brillanten Ausführungen des gewieften Helden lauscht. Selbiger wiederum wird als vom Leben gelangweilter Soziopath in Szene gesetzt, dessen einziger Lebenszweck im Lösen von Gewaltverbrechen liegt (ja, diese Serie ist ein gefundenes Fressen für alle „Dexter“-Fans). Auf diese Weise neigt Sherlock immer wieder dazu, Risiken einzugehen, welche zahlreiche Opfer noch stärker in die Bredouille bringen. Watson fungiert hier als gutes Gewissen und darf sich im Gegenzug darüber freuen, dass „Sherlock“ zahlreiche von Watsons Leiden (zum Beispiel sein anfängliches Hinken) als zwanghafte Geste enttarnt, die problemlos abgestreift werden können. Sherlock wiederum beginnt im Laufe der Zeit den Wert einer echten Freundschaft zu schätzen und fängt an seine rein logische Vorgehensweise zu überdenken. Als Watson schließlich im Rahmen eines Falles höchstpersönlich in Gefahr gerät, spitzt sich die Situation dramatisch zu. Wie wird sich Sherlock Holmes entscheiden? Ist ihm die Lösung des Falles oder die Rettung des Freundes wichtiger? Eine spannende Frage, der man mithilfe der ersten Staffel von „Sherlock“ auf den Grund gehen kann. Der Serie gelingt es das nostalgische Flair der Original-Reihe wieder aufleben zu lassen, gleichzeitig aber auch zeitgenössische Motive einzubauen, ohne dass es klischeehaft anmuten würde. Kurz gesagt: Ich habe seit Langem keinen besseren „Sherlock“ mehr gesehen (man erinnere sich in diesem Zusammenhang nur an die missratene Leinwandadaption, die im vergangenen Jahr in den Kinos lief). Die DVD hat neben den drei Filmen (vor kurzem bereits im Programm der ARD gelaufen) noch ein paar Audiokommentare und ein hübsches Making Of im Gepäck. Soll heißen: bei „Sherlock“ lacht das Herz eines jeden Mystery-Fans.