mit Being Erica, How Not To Live Your Life, Spooks, Taking The Flak, Torchwood & Blue Mountain State.
// Alle Fans der TV-Reihen „Life On Mars“ oder „Ashes To Ashes“ dürfen sich in diesen Tagen über eine weitere Zeitreise-Reihe namens „Being Erica“ freuen, die das Leben einer gewissen Erica Strange thematisiert. Im Rahmen der Serie, die ursprünglich „The Sessions“ heißen sollte, reflektiert die Protagonistin ihr eigenes Dasein und stellt fest, dass die meisten Dinge nicht so gelaufen sind, wie sie es ursprünglich geplant hatte.
In einem Krankenhaus trifft sie schließlich einen gewissen Dr. Tom, der ihr offeriert, sie im Rahmen diverser Therapiesitzungen an bestimmte Wendepunkte ihres Lebens (zurück) zu führen. Anschließend gilt es das eigene Schicksal zu ändern und alles (zum Guten?) zu ändern. Der Serie gelingt es in diesem Zusammenhang die Ängste und Wünsche eines jungen Erwachsenen treffend in Szene zu setzen. Die erste Staffel von „Being Erica“, welche gerade per „tellyvisions“ auf DVD erschienen ist, wirft die Frage auf, was bitteschön zu tun ist, wenn sich die eigenen Ansprüche nicht mit den Resultaten im Rahmen der Realität decken. Sie wirft einen Blick in den Kopf eines Menschen, der einen festen Plan hatte und am Ende dennoch feststellt, dass er nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. So hadert die Protagonistin fortwährend mit sich selbst, stolziert von Wendepunkt zu Wendepunkt und scheint am Ende nur noch größeres Chaos anzurichten. Wie das alles endet? Und ob Erica am Ende glücklicher ist als zuvor? Am Besten du findest es selbst heraus.
// Die erste Staffel der britischen Comedy-Serie „How Not To Live Your Life“ dreht sich um einen neurotischen 29jährigen, der von einem Fettnäpfchen ins andere tritt. Seine große Liebe Abby zieht plötzlich als Untermieterin bei ihm ein und Don möchte die Chance ergreifen, sein chaotisches Leben endlich in geregelte Bahnen zu lenken. Dazu muss er allerdings noch Abbys Freund Karl vergraulen und so viel sei gesagt: er lässt sich in diesem Zusammenhang einiges einfallen, um Abby davon zu überzeugen, dass ihr Herz einzig und allein ihm gehört. Für allerhand romantische Momente ist also schon mal gesorgt, die Reihe droht dennoch niemals in kitschige Gefilde abzudriften. Das liegt vor allem an der charmanten Umsetzung der Serie, die gängige Sitcom-Schemata mit unkonventionellen Einfällen kontert und darüber hinaus auch weitestgehend auf zweidimensional gefärbte Charaktere verzichtet. Stattdessen gerät man immer wieder ins Schmunzeln über die existenziellen Nöte und Ängste eines schrägen Lebenskünstlers, dessen Neurosen ihn am Ende als Menschen erst so richtig sympathisch machen. „How Not To Live Your Life“ ist eine sympathische, kleine Serie übers Erwachsenwerden, die allen „Woody Allen“-Fans ein Lächeln aufs Gesicht zaubern sollte. Neben einigen Outtakes und einem Making Of, finden sich darüber hinaus auch Audiokommentare und entfallene Szenen auf der Scheibe. Zudem bekommt man den Internet-Vorläufer „Dan Clark´s Guide To Dating“ als Bonus gleich oben drauf geklatscht, welcher aus zehn einminütigen, ursprünglich fürs Internet produzierten, Clips besteht, die sich auf amüsante Weise mit den Spielregeln eines gelungenen Dates auseinander setzen.
// Die britische Krimi Reihe „Spooks“ alias „Im Visier des MI5“ geht nun auch auf DVD in die vierte Runde und dürfte ein gefundenes Fressen für jeden Fan von Agentenunterhaltung der Marke „24“ sein. Die Macher der Reihe erschaffen durch ihre differenzierte Herangehensweise an gesellschaftspolitische Probleme ein äußerst glaubwürdiges Szenario, das nur noch von der realistischen Darstellung der einzelnen Charaktere übertroffen wird. Gleich zu Beginn werden die Menschen aus London durch diverse Bombenattentate in ihren Grundfesten erschüttert. Die Situation ist gespannt und den Machern gelingt es diese Anspannung unmittelbar auf die Mattscheibe und damit den Zuschauer zu übertragen. Das etablierte Team unter der Führung von Harry Pearce (hervorragend in Szene gesetzt von Peter Firth) muss sich aber nicht nur mit zahlreichen Terroristen und Rechtsextremen herumschlagen. Es kommt auch zwischen den Akteuren immer wieder zu hitzigen Debatten, die sie in persönlicher Hinsicht an den Rand des Wahnsinns treiben. Kein Wunder, dass die Serie, deren zehnte Staffel bereits im vergangenen Jahr in England lief, schon mehrere Preise als „Bestes Drama“ bei den „BBC Drama Awards“ abgeräumt hat. Neben dem amerikanischen Thriller-Knaller „Homeland“ (der hoffentlich auch bald hierzulande läuft) gibt es derzeit kaum kriminalistische Konkurrenz auf diesem Niveau.
// Wer sich schon immer mal gefragt hat, wie sich das wohl anfühlt als Reporter durch Kriegsgebiete zu streifen und die turbulenten Szenen vor Ort für die Nachwelt auf Tape zu bannen, der sollte sich mal die BBC-Klamotte „Taking The Flak“ reinziehen. Wie es der Titel bereits andeutet, ist das ganze Unterfangen mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern durchsetzt, in dieser Comedy-Reihe stellen nämlich nicht nur die sich gegenüberstehenden. kriegerischen Interessengruppen eine Gefahr für die anwesenden Reporter dar, es sind auch die netten Kollegen, die immer wieder in Richtung des Konkurrenten quer schießen. So strotzen die engagierten Reporter nicht nur vor Eitelkeiten, sondern starten auch einige Bestechungsversuche. Der Konkurrenzdruck ist riesig, denn am Ende kann sich keiner sicher sein, wessen Beitrag über die Mattscheibe flimmert. Die respektlose Attitüde, welche die Macher der Serie an den Tag legen, sorgt für zahlreiche bitterböse, aber auch witzige Momente, weshalb die absurde Bezeichnung als „Workplace Comedy“ am Ende sogar äußerst treffend erscheinen lässt. „Taking The Flag“ thematisiert die Geschehnisse im Rahmen eines Bürgerkriegs im afrikanischen Staat Karibu. Die Geschichte des korrupten Präsidenten Kubwasana dient den Fernsehanstalten als Lückenfüller, bis die Weltöffentlichkeit sich wieder einem heißeren Eisen zuwendet. Vor Ort nutzt ein gewisser Harry Chambers seine Chance und macht sich das Thema zueigen. Blöderweise hat der „BBC“ aber auch noch ein zweites Team geschickt, dass die Hintergründe des Geschehens aufrollen soll. Der Konkurrenzkampf ist eröffnet und der Zuschauer wird neben den regulären Folgen mit zahlreichen Outtakes, Tanzsequenzen und nicht verwendeten Szenen verköstigt.
// Nachdem wir in der letzten Episode des „Szenewechsels“ bereits über die erste Staffel der SciFi-Serie „Torchwood“ berichtet haben, liegt nun auch die zweite Season vor. Die setzt genau dort an, wo Teil Eins endete. Es kommt zu einem unerwarteten Wiedersehen durch einen Raum-Zeit-Riss, der dazu führt, dass ehemalige Kollegen sich plötzlich als Kontrahenten gegenüberstehen. Darüber hinaus muss sich die Elite-Einheit um Captain Jack Harkness mal wieder mit allerhand außerirdischem Gesindel herumschlagen. So wandelt die zweite Staffel trotzt merklich erhöhtem technischem Aufwand ebenfalls auf dem schmalen Grad zwischen Endzeitatmosphäre und schwarzem Humor. Die trashigen Passagen, die stark an „Doctor Who“ erinnern, bleiben den Fans über weite Strecken erhalten, was der Serie einen ganz besonderen Charme verleiht. Das aufschlussreiche Bonus-Material liefert uns darüber hinaus intensive Einblicke in „Das Leben und Sterben des Captain Jack“, sowie zahlreiche witzige Outtakes und nicht verwendete Szene, die auch Fans begeistern dürften, die allwöchentlich vor den Mattscheibe sitzen, um die neuesten Abenteuer (sagen wir mal „live“) mitzuerleben. Die dreizehn Episoden sorgen dafür, dass „Torchwood“ seinem Status als Kult-Serie weiter manifestiert und „Doctor Who“ zumindest hierzulande in breitenwirksamer Hinsicht den Rang abläuft. Die Kritiker sind sich zwar immer noch uneins, was die Qualität der Serie betrifft, die zahlreichen, begeisterten Schreiberlinge diverser Massenpublikationen sorgten aber dafür, dass „Torchwood“ bei der renommierten Internet-Sammelstelle für Reviews namens „Metacritic“ (die Seite sammelt alle Reviews von wichtigen Presseorganen und generiert einen Gesamtwert zwischen 1 und 100 Punkten) einen durchaus eindrucksvollen Wert von 74 von 100 Punkten einheimsen konnte (zum Vergleich: die aktuelle Neuauflage von „Doctor Who“ -derzeit beim Pay-TV-Sender „Fox“ zu sehen- erreicht bei „Metacritic“ lediglich einen Wert von 70 Punkten). Dementsprechend sollten alle Fans von schrägen Science-Fiction-Serien mal einen Durchlauf riskieren. Es lohnt sich.
// Wenn man sich das DVD-Artwork der Comedy-Reihe „Blue Mountain State“ zu Gemüte führt, könnte man glatt auf die Idee kommen, jemand hätte versucht die Idee der „American Pie“-Reihe auf TV-Format zu überführen. Auf den ersten Blick herrschen dann auch ähnliche Vorraussetzungen. Das Leben der drei Kumpels Alex, Sammy und Craig dreht sich nämlich vorwiegend um Partys, Drogen und Sex. Es gibt einen begabten Quarterback, der sein Talent verschwendet, einen schrägen Partypunk, der gelegentlich auch mal in die Uniform des Schul-Masskottchens schlüpft und einen engagierten Nachwuchssportler, dem alle Pforten zum großen Ruhm offen stehen. Er muss sie nur noch durchschreiten. So weit, so klischeehaft. Eine Wertung von 38 (von 100) Punkten bei der Rezensionssammelstelle „Metacritic“ scheint von Beginn an vorprogrammiert gewesen zu sein und ist am Ende auch gerechtfertigt. „Blue Mountain State“ hat zwar trotz seiner klischeebeladenen Ausgangsposition einige witzige Momente in petto, verharrt am Ende aber leider auf dem platten Niveau eines Streifens wie „Brautalarm“ der es lediglich auf zweidimensionale Charaktere anlegt, um damit den größtmöglichen Lacher zu erzielen. Schade eigentlich, da bleiben wir doch lieber bei „Harold und Kumar“. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten „Szenewechsel“.
UND WAS NUN?