mit 3x Josef Hader, Spuren des Bösen, Silent Witness und The Border.

// Wer auf anspruchsvolles Kabarett steht, der kommt in diesen Tagen im Hause „Hoanzl“ auf seine Kosten. Die haben unter dem Titel „3x Josef Hader“ drei imposante Auftritte des Künstlers veröffentlicht, die man sich auf jeden Fall zu Gemüte führen sollte. Besonders hervorheben möchten wir in diesem Zusammenhang den Knaller „Hader muss weg“, der sich auf augenzwinkernde Weise mit Straßen der Vorstadt, Schusswaffen und einem verkorksten Leben auseinander setzt. Manche sprechen in diesem Zusammenhang schon von einer Art „Pulp Fiction für Österreich“.

Wir würden nicht ganz so weit gehen, freuen uns aber über ein irrsinnig witziges Programm, das man nun noch einmal via Mattscheibe nachvollziehen darf. Ebenfalls enthalten ist der Film „Privat“, der in der Burgarena Finkenstein mitgeschnitten wurde. Als Solist wagt sich Hader an das Thema Unsicherheit und Existenzangst heran. Zu guter Letzt geht’s dann noch „Im Keller“ weiter, wo es auch schon mal schrecklich schön melancholisch zugeht. In der Aufzeichnung von 1991 dreht sich alles um die Wandlungsfähigkeit eines Menschen, um Sinnkrisen und Neurosen. Und all das ist nicht nur ganz großes Theater, sondern auch herrlich hintersinnig und komisch. Wenn du also auf pechschwarzen, staubtrockenen, österreichischen Humor stehst, dann schnupper mal rein. Es lohnt sich.

// Ziemlich aufwendig ist im Gegensatz dazu die österreichische Krimi-Reihe „Spuren des Bösen“ in Szene gesetzt. Mit Heino Ferch als gebrochenen Ermittler Richard Brock in der Hauptrolle, folgen wir einem Menschen, der innerlich schon mit dem eigenen Leben abgeschlossen zu haben scheint. Ausgangspunkt dafür war der Selbstmord seiner Frau vor zehn Jahren, der nun auch noch ein schwieriges Verhältnis zu seiner Tochter Petra nach sich zieht. Ein hoher Beamter des Innenministeriums bittet ihn trotzdem, einen Mordfall für ihn zu übernehmen und das Ableben von der Chefbuchhalterin eines Baukonzerns aufzuklären. In diesem Zusammenhang trifft Brock nicht nur auf einen ehemaligen Schulkameraden, sondern auch auf offene Feindseligkeit aus den eigenen Reihen (verkörpert durch Nina Proll in der Rolle der Ermittlerin Vera Angerer). Mit der Zeit spitzt sich die Situation immer weiter zu und so gerät auch Brock selbst ins Visier der Verantwortlichen. Regisseur Andreas Prochaska gelingt es dabei, die gängigen Klischees deutschsprachiger Produktionen weitestgehend zu umschiffen und ein spannendes Bedrohungsszenario für die Protagonisten zu kreieren. Ob sie am Ende trotzdem heil aus der ganzen Geschichte herauskommen? Es kann nicht schaden, sich an Weihnachten mal ein paar Stunden Zeit zu nehmen für diese spannende Thriller-Reihe.

// Einen kleinen Rückblick möchten wir in diesen Tagen auch in Sachen Dr. Samantha Ryan wagen. Die Gerichtsmedizinerin ist die Protagonistin der britischen TV-Reihe „Silent Witness“ und erlebt nun via DVD eine Wiederauferstehung auf den hiesigen Mattscheiben der Nation. Während die Staffelanzahl inzwischen im zweistelligen Bereich angekommen ist, lohnt sich ein Blick auf die zweite und dritte Season der Serie, welche eine eigensinnige Medizinerin zeigen, die allerhand persönliche Theorien zu bestimmten Tathergängen entwickelt, welche wiederum nicht immer mit den Vorstellungen der ermittelnden Beamten übereinstimmen. Getreu dem Motto „Gerechtigkeit für die Toten“ entwickelt die Protagonistin ein ausgesprochenes Gespür für ungelöste Kriminalfälle und deckt dabei auch so manche Vertuschungsaktion der Polizeibeamten auf. Dr. Samantha Ryan ist der Wahrheit verpflichtet und geht dabei äußerst kompromisslos vor. Das wiederum bringt sie immer wieder in Schwierigkeiten und übt mit zunehmender Dauer auch immer mehr Einfluss auf ihr Privatleben aus. So entsteht Stück für Stück ein vielschichtiges Portrait der Hauptfigur, die das Schicksal nicht unbedingt immer auf ihrer Seite hat. Wenn du also auf spannende Kriminalfälle mit Gerichtsmedizin-Bezug stehst, dann schnupper mal rein in die acht jeweils 90-minütigen Episoden, die allesamt äußerst spannend in Szene gesetzt worden sind.

// Wer auf die Serie „24“ steht, der kommt nun ebenfalls noch einmal auf seine Kosten. Die Reihe „The Border“ versteht sich nämlich als kanadische Antwort auf die amerikanische Kultserie und konfrontiert uns mit einer Gesellschaft, die nach „9/11“ regelrecht paralysiert wirkt. Wir folgen in diesem Zusammenhang den Beamten der kanadischen Zoll- und Einwanderungsbehörde, die versucht, allerlei Gefahrenmomente von Seiten der Terroristen abzuwehren. Da in diesem Zusammenhang immer wieder schnell und kurzfristig Entscheidungen gefällt werden müssen, sieht man sich als Zuschauer immer wieder mit rasanten Action-Sequenzen konfrontiert. Dabei erreicht „The Border“ zwar nicht ganz die Qualität von „24“, überbrückt aber spielend die Wartezeit bis zur kommenden, achten Staffel der Action-Reihe um Jack Bauer. Wenn du also auf actiongeladene Geschichten über staatliche Institutionen stehst, die schwerwiegende Entscheidungen zur Sicherheit des Landes zu fällen haben, dann schnupper mal rein. Die einzelnen Episoden liefern spannende und solide TV-Unterhaltung auf hohem Spannungslevel. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Szenewechsel.