mit neuer Musik von Santigold, Lucina Williams, Scorpions, Dr. Dog, Kapelle Petra, Lily and Madeleine und Breakbot.
// Auf ein neues Album von Santigold haben wir uns ja schon seit Längerem tierisch gefreut. Umso schöner, dass es unter dem Titel „99 Cent“ nun auch endlich in den Regalen steht. Nach dem Betätigen der Play-Taste dauert es dann auch nicht allzu lange, bis sich das allgemeine Hochgefühl beim Hörer einstellt, welches die Musikerin mit ihrem Sound immer wieder zu generieren vermag. Man reibt sich dabei fast schon die Augen, wieviele potenzielle Hits diesmal auf dem Silberling gelandet sind und ist sich nicht ganz sicher, was das für die Langlebigkeit der Platte bedeutet. Für den Moment genommen allerdings will man diese Songs hier einfach nur feiern und den Stress des Alltags mal für eine gute Stunde hinter sich lassen. Als Featuregäste sind diesmal übrigens B.C. und ItLoveMakonnen mit dabei und die Sorgen am Ende auch dafür, dass einem über die volle Distanz niemals langweilig wird. Wenn du also noch nach einem passenden Party-Album für den Frühling suchst, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.
// Lucinda Williams wiederum entführt uns auf ihrem aktuellen Album lieber auf die dunkle Seite. 20 Songs finden sich auf dem auf zwei Discs verteilten Werk und die haben es allesamt in sich. Man fühlt sich fast ein wenig so, als würde man mit der Künstlerin eine endlos lange Staße entlagfahren und dabei die Welt um sich herum auf Zeitlupe schubsen. Heißt also schonmal nicht umson „The Ghosts Of Highway 20“, das Album und mit „Factory“ hat die Sängerin auch noch eine famose Ballade aus der Feder von Bruce Springsteen auf dem Werk versteckt. Wenn du also auf handgemachte Musik stehst, die dich im Geiste nach Texas oder South Carolina transferiert, dann lass dir dieses packende Gesamtkunstwerk nicht entgehen. Es lohnt sich.
// Man glaubts ja nicht. Die guten alten Scorpions haben doch tatsächlich schon 50 Jahre auf dem Buckel und das muss natürlich entsprechend gefeiert werden. Passend zum Jubiläum kommen nämlich nochmal acht tolle Album-Klassiker der Bandgeschichte in einer runderneuerten Form auf den Markt und die neuen Versionen lohnen sich nicht nur für Fans. Gerade die Frühphase der Band ist bemerkenswert und hat einiges zu bieten, was man nach den allseits beliebten Chart-Megahits gar nicht von dieser Gruppe erwartet hätte. Besonders begeistert sind wir von den Werken „Blackout“ und „Animal Magnetism“, die beide mit einem großen Bonus-Programm aufwarten. Erstere beschert uns dabei neben den 9 OriginalTracks (inklusive des gefeierten Titeltracks) vier schicke Demo-Versionen und ein DVD-Beilage, die uns ein Konzert der Gruppe aus dem Jahre 1983 auf die Mattscheibe zaubert. Dazu gibt’s außerdem noch die beiden Musik-Videos zu „No One Like You“ und „Arizona“, sowie die Dokumentation „The Story Of Blackout“, im Rahmen derer auch Klaus Meine, Rudolf Schenker und Herman Rarebell zu Wort kommen. „Animal Magnetism“ wiederum beschränkt sich voll und ganz auf die Kraft der Musik, hat dafür aber mit „Hey You“ einen auf dem regulären Album nicht vertretenen Song im Gepäck. Dazu gesellen sich fünf weitere Demo-Versionen von wirklich bemerkenswerten Song-Entwürfen wie „American Girls“ und „All Night Long“: Alle Fans der Band können also bedenkenlos zugreifen und sich natürlich auch gleich noch die anderen Alben „Taken By Force“, „Tokyo Tapes“, Lovedrive“, „Love At First Sting,“ „World Wide Live“ und Savage Amusement“ mit nach Hause nehmen.
// Schon seit fünfzehn Jahren sind Dr. Dog ein gut gehüteter Geheimtipp der Indie-Folk-Szene. Damals allerdings konnte ihr Debüt niemals regulär veröffentlicht werden und so legen die Musiker nun nach und schenken uns ein wirklich bemerkenswertes Album unter dem Titel „The Psychedelic Swamp“. Dass sie die Stücke dabei nochmal ein wenig aufgepeppelt haben, versteht sich von selbst und so ist das Werk einerseits eine Geschichtsstunde, gleichzeitig aber auch ein Sammelsurium an Songs, die im Jahre 2016 zum ersten Mal in dieser Form das Licht der Welt erblicken. Warum die Band das Album damals nicht veröffentlichte, ist leider nicht überliefert, fest steht allerdings, dass die Band um die beiden Sänger Scott McMicken und Toby Leaman uns hier ein echtes Meisterstück vorenthalten hatten. Umso besser, dass die Bnad sich nun nach vier Monaten im Studio doch noch dazu entschieden hat, dieses Werk der Fangemeinde zu präsentieren. Es macht nämlich einfach nur verdammt viel Spaß.
// Spätestens seit dem Hype um Annenmaykantereit ist deutschsprachiger Liedermacher-Pop wieder in aller Munde. Nun richtet sich der Blick auch auf zahlreiche Bands, die in den vergangenen Jahren eher abseits des Mainstreams musizierten und nun endlich die verdiente Aufmerksamkeit erfahren. Kapelle Petra ist so ein Fall. Das neues Album des Kollektivs aus Münster strotzt nur so cor Charme und ist seit der Gründung im Jahre 1996 bereits das sechste Werk der Münsteraner, die uns hier nicht nur ein paar schöne Melodien zum lauststarken Mitsingen präsentieren, sondern auch bei Songtiteln wie „Pogo in den Sonnenuntergang“ und „Blut, Gehirn, Massaker“ ihren exquisiten Geschmack unter Beweis stellen. Ihr aktuelles Album namens „The Unforgotten Table“ haben sie ganz nebenbei übrigens per Crowd-Funding produziert, weshalb es nur umso lohnenswerter erscheint, der Band mal eine Chance zu geben. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.
// Zwei charmante Schwestern aus dem schönen Indianapolis mischen derweil ebenfalls die Indie-Pop-Welt auf. Mit Piano, Streichern und Schlagzeug erschaffen Lily And Madeleine dabei einen wirklich zauberhaften Sound, der einen von Sekunde zu Sekunde mehr in seinen Bann zieht. Die Musik schwebt praktisch schwerelos im Raum und mit Shannon Heyden (Cello, Mandoline) und Kate Siefker (Drums, Persuccsion) haben sich die beiden auch noch ein wenig Unterstützung geholt, um die Songs noch pompöser zu arrangieren. Wenn du also auf verträumten Pop stehst, dann kommst du an „Keep It Together“ nicht vorbei. Und ganz nebenbei passt die Musik auch ganz hervorragend zu der von den Metereolagen angekündigten Rückkehr des Winters.
// Breakbot wiederum liefert ebenfalls einen wirklich famosen Sound zum einfach mal die Selle Baumen lassen. Sein aktuelles Album namens „Still Waters“ schickt einen in eine nicht enden wollende Zeitschleife und in diesem Loop möchte man dann auch möglichst lange verweilen. Im Vordergrund steht dabei dabei immer der Funk und dem französischen Musikproduzenten gelingt es dem allseits beliebten Genre immer wieder ein paar neue Facetten abzuringen. Wenn du also auf die Musik von Chromeo stehst und auch der Musik von Prince gegenüber nicht abgeneigt bist, dann schnupper mal rein in diese dreizehn Songs. Es lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?