// strichcode vol. (1)25 – „steamliner“

mit den Bänden Lady Killer (Band 2), Reborn, Overwatch, Steamliner, Unterm Sternenzelt, Seven To Eternity und Die Ausgestossenen von Orion. // Im Hause „Panini“ ist derzeit einiges geboten. Wir möchten euch deshalb heute noch einmal auf drei Werke hinweisen, die sich sicher sehr gut in jedem gut-sortierten Comic-Regal machen dürften. Zum Auftakt präsentieren wir euch […]

mit den Bänden Lady Killer (Band 2), Reborn, Overwatch, Steamliner, Unterm Sternenzelt, Seven To Eternity und Die Ausgestossenen von Orion.

// Im Hause „Panini“ ist derzeit einiges geboten. Wir möchten euch deshalb heute noch einmal auf drei Werke hinweisen, die sich sicher sehr gut in jedem gut-sortierten Comic-Regal machen dürften. Zum Auftakt präsentieren wir euch eine mörderische Hausfrau aus den 60er Jahren. In „Lady Killer“ werden wir ins sonnige Florida transferiert und der amerikanische Traum scheint für jeden zum Greifen nahe. Josie Schuller ist in diesem Zusammenhang eigentlich eine Bilderbuch-Hausfrau. Sie kümmert sich sehr liebevoll um ihren Gatten und die beiden Töchter, aber unter der Oberfläche schlummert eine eiskalte Berufskillerin. Ohne Skrupel begibt sie sich auf die Jagd nach ihren Opfern und schafft es dabei doch immer den schönen Schein aufrecht zu erhalten. Als sie dann allerdings eines Tages zusammen mit der Familie nach Cocoa Beach umzieht, erscheint auf einmal ein alter Bekannter auf der Bildfläche. Und die Dinge werden sofort überaus kompliziert. Der Macherin Joelle Jones gelingt es dabei nicht nur hervorragend den damaligen Zeitgeist einzufangen, sie schreckt auch nicht vor kontrastierenden Gewaltszenen zurück, was den zweiten Band dieser Reihe zu einem echten Erlebnis macht.

// Wer lieber in fantasievolle Welten abdriften möchte, der kommt anschließend in „Reborn“ auf seine Kosten. In dem epischen Fantasy-Werk dreht sich alles um eine 79-jährige namens Bonnie Black, die sich fragt, was nach dem Tod eigentlich geschieht. Sie war sich der ganzen Sache eigentlich nicht so sicher, aber dass sie in einem Reich namens Adystria aufwachen würde, damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. In einem jungen Körper erwacht sie zu neuem Leben und trifft auf zahlreiche sonderbare Kreaturen und fiese Bestien. Hier werden Konflikte noch mit Magie ausgetragen und schnell steckt die Protagonistin mittendrin im größten Abenteuer ihres „Afterlife“. Den Machern rund um Kick-Ass-Schöpfer Mark Millar und Greg Capullo gelingt es dabei eine faszinierend Parallelwelt zu erschaffen, die allen Abenteuer-Fans ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Wer anschließend dann immer noch nicht genug hat, der kann sich parallel dazu auch mal an die Vorgeschichten diverse Helden aus „Overwatch“ heranwagen. Ob „Soldier: 76 oder Symmetra – hier erfahrt ihr, was sie in ihrem Leben so bewegt hat und den Künstlern rund um Matt Burns, Robert Brooks, Micky Neilson, Nesskain oder Bengal gelingt es auf sehr individuelle Weise das „Overwatch“-Universum zu erweitern. So kommen wir am Ende in den Genuss der ersten zwölf Hefte dieser Anthologie und die sollte man sich sowohl als Einsteiger wie auch als „Overwatch“-Großmeister auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen. Sie lohnen sich nämlich nicht nur für Fans des beliebten Spiels.

// Alle Nostalgiker unter euch bekommen in diesen Tagen vom „Splitter“-Verlag ein ganz besonderes Schmankerl serviert. Unter dem Titel „Steamliner“ erscheint nämlich der erste Teil einer auf vier Bände angelegten Saga um eine einsame Straße in der Wüste. Neben einer alten Raststätte und jede Menge Staub scheint es hier nicht allzu viel zu geben, aber als Billy Joe eines Tages die Tür der so genannten O´Neils aufstößt, liegt auf einmal kein Stein mehr auf dem anderen. Aufgrund äußerer Umstände rückt nämlich exakt dieser so verlassenen und öde Ort, der von der Welt verschluckt worden zu sein scheint, in den Mittelpunkt des Interesses von Behörden und Medien und schon bald finden an der „Lisa Dora Station“ die wildesten Exzesse statt. Ob das am Ende wirklich alles gut ausgeht? Zeichner `Fane und Isabelle Rabarot (Farben) kreieren zusammen ein packendes Szenario, das einen immer wieder den Mund weit offen stehen lässt. Wenn du also auf Straßenrennen in kargen Landschaften stehst, dann lass dir den ersten Teil namens „Billy Joe“ nicht entgehen.

// Fans von fantastischen Geschichten kommen derweil im Hause „Cross Cult“ auf ihre Kosten. Da erscheint in diesen Tagen das spannende Werk „Seven To Eternity“, das seinen Protagonisten mit einer verzwickten Situation konfrontiert. Adam Osidis stammt nämlich aus einem in Ungnade gefallenen Haus des Königreichs. Und der Gott des Flüsterns hat überall seine Spione, die Angst und Schrecken verbreiten. Nun kann er sich entweder einer Gruppe von Magiern anschließen, die in einen hoffnungslos anmutenden Kampf gegen das Böse antreten oder sich stattdessen auch dem bösen Gott unterwerfen, der ihm im Gegenzug Reichtum und Wohlstand verspricht. Wie er sich wohl am Ende des ersten Bandes „Der Gott des Flüsterns“ entscheidet? Lass dich ein auf diese fantastische Odyssee in ferne Welten, die von Erfolgsautor Rick Remender (Deadly Class, X-Men) und seinen beiden Mitstreitern Jerome Opena und Matt Holingworth auf nahezu psychedelische Weise auf Papier transferiert wurde.

// Im Leben geht es bisweilen schon ganz schön schräg zu. Gerade das aber macht es so spannend und so treffen wir im Rahmen der Comic-Veröffentlichung „Unterm Sternenzelt“ auf drei Obdachlose namens Amédée, Prie-Dieu und La Marguez, die eines Tages von der Polizei aufgegriffen werden. Sie sollen endlich die Stadt verlassen und das Zentrum den Touristen überlassen. Durch die Hilfe eines Notars allerdings ändert sich plötzlich ihr komplettes Leben. Amédée hat nämlich ein Haus geerbt, doch die Erbschaft ist mit einer Bedingung verknüpft. Er muss sich nämlich um Niclas, den Sohn der Verstorbenen kümmern. Selbiger hat das Down-Syndrom und möchte nichts mehr, als seinem großen Vorbild Juri Gagarin nacheifern. Rauf zu den Sternen soll es gehen und so darf man sich als Leserauf eine ebenso herzerwärmende wie nachdenklich stimmende Geschichte freuen, die von Aurélien Ducoudray (Szenario) und Zeichner Nalor kongenial in Szene gesetzt wurde.

// Weltraum-Fans kommen zu guter Letzt natürlich auch noch auf ihre Kosten. In der Geschichte „Die Ausgestossenen von Orion“ nach einer Erzählung von Julia Verlanger machen sich Corbeyran und Jorge Miguel daran uns auf einen kleinen Planeten im Sternbild des Orion zu entführen. Dieser Ort dient in der Geschichte all jenen als Heimat, die einst auf der Erde lebten. Dass sie von dort kamen allerdings haben sie längst vergessen. Und so entwickeln sie eine Zivilisation, die sich eng an einem System der Kasten orientiert. Dabei lernen wir als Leser auch Kohlen, den Krieger und Tryana, die Jägerin kennen, die von der Gesellschaft ausgestoßen wurden und fortan als Sklaven arbeiten müssen. Ihnen gelingt die Flucht und als eines Tages vom Himmel Wesen herab steigen, die nicht von diesem Planeten sind, liegt auf einmal kein Stein mehr auf dem anderen. Wenn du also auf gesellschaftskritische Erzählungen mit vielschichtigen Charakteren stehst und bereits an der Reihe „Saga“ deine helle Freude hattest, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Strichcode.