mit neuen Büchern von Matt Ruff, Hans Rosling, Matthew Desmond, Jonathan B. Losos und Ingo Zamperoni.

// Auf Zeitreise in die 50er Jahre schickt uns das aktuelle Werk des New Yorker Schriftstellers Matt Ruff. Dessen Roman „Fool On the Hill“ aus dem Jahre 1991 hat ja inzwischen Kultstatus und auch sein neues Buch kann sich sehen lassen. „Lovecraft Country“ nennt sich der Roman rund um einen 22jährigen namens Atticus Turner. Als dessen Vater eines Tages spurlos verschwindet, macht er sich auf die Suche nach ihm, obwohl das Verhältnis zwischen ihnen als äußert kompliziert gilt. Dabei landet er irgendwann in dem titelgebenden Ort in Neuengland, wo sehr scharfe Rassengesetze gelten. Zusammen mit seinem Onkel George und seiner Jugendfreundin Letitia macht er sich auf zum Anwesen der Braithwhites. Dort tagt eine rassistische Geheimloge, die unbedingt die Weltherrschaft an sich reißen möchte. Ob es von dort wirklich ein Entkommen gibt? Lass dich ein auf dieses spannende Werk, das sich mit dem Thema Rassismus und den Abgründen der menschlichen Seele sehr gekonnt auseinander setzt.

// Wer die harten Fakten gerne in einer schicken Aufmachung präsentiert bekommt, der ist beim aktuellen Werk von Hans Rosling genau an der richtigen Adresse. Der in Uppsala geborene Professor für Internationale Gesundheit schaut sich nämlich nicht unkonventionelle Wege zu gehen, um seinen Lesern das Leben auf unserem Planeten näher zu bringen. „Wie wir lernen die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist“ lautet der Untertitel seines neuen Buches „Factfullness“ und damit möchte der Autor selbst „Einfluss auf die Welt (…) nehmen und die Denkweise der Menschen (…) verändern“. Heraus kommt ein Werk voller Fragen über den Zustand unserer Welt und es ist schon fast egal ob es dabei um das Thema Bevölkerungswachstum, den Anteil extremer Armut oder die Schulbildung von Mädchen geht. Rosling schafft es immer wieder uns vor Augen zu führen, das wir als Menschen gerne dramatisieren, wobei unser Empfinden nicht immer dem wahren Zustand auf diesem Planeten spiegelt. Wenn du also gerne hinter die Kulissen blickst, dann lass dir dieses faktenreiche buch nicht entgehen.

// Unter dem Titel „Zwangsgeräumt“ präsentieren wir euch heute außerdem ein mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetes Werk, das über den „Ullstein“-Verlag auch den Weg in die hiesigen Buchhandlungen findet. In der Geschichte des Sozialwissenschaftlers Matthew Desmond macht der Autor noch einmal deutlich, wie sich das Leben in den Städten in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat. Mit literarischer Raffinesse schafft es der Autor dabei immer wieder ein drängendes Problem zu behandeln, dass uns alle angeht. Der Wohnraum in den Städten nämlich wird immer knapper. Und dazu kommt das Problem, das diejenigen, die einmal in Armut geraten, nur sehr schwer wieder aus diesem Teufelskreis ausbrechen können. Dabei stehen aber nicht nur die hohen Mieten im Mittelpunkt der Geschichte, sondern auch die jahrelange falsche Wohnraumpolitik, die das Problem noch einmal zusätzlich befeuert hat. Mit einer scharfen Beobachtungsgabe gelingt es dem Autor dabei immer konkrete Missstände zu Tage zu führen und offen zu legen, wie schwer es ist, heutzutage noch so etwas wie ein „Zuhause“ zu finden. Wenn du also mehr wissen möchtest über „Armut und Profit in der Stadt“, dann schnapp dir dieses eindringliche Buch.

// Wer sich stattdessen gerne ein wenig mit der menschlichen Evolution auseinander setzen möchte, der kommt im aktuellen Werk des Harvard-Professors Jonathan B. Losos. Der kennt sich nicht nur von Job wegen aus mit Biologie, er schafft es auch ein komplexes Thema sehr spannend an den Laien heranzutragen. Unter dem Titel „Glücksfall Mensch – Ist Evolution vorhersagbar?“ widmet sich Losos dabei der Entstehung und Entwicklung unseres Lebens und hat ein paar wirklich spannende Antworten parat, wenn es darum geht, herauszufinden, woher wir eigentlich kommen. Gleichzeitig möchte er dem Leser näherbringen, wie sich Evolution vorhersagen lässt und schafft es dabei immer wieder den Blick auf zahlreiche glückliche Zufälle zu richten, zu den denen auch wir Menschen zählen. Wenn du dich also für Evolutionsbiologie interessierst, dann lass dir dieses Werk nicht durch die Lappen gehen. Es macht nämlich verdammt viel Spaß es zu lesen.

// Ingo Zamperoni war schon immer jemand, der gerne mal einen Blick in Richtung Vereinigte Staaten riskierte. Er hat dort nicht nur studiert, der Tagesthemen Moderator berichtete auch im Zuge seiner journalistischen Tätigkeit vom Treiben in den USA. Inzwischen hat er dich auf diese Weise einen großen Schatz an Hintergrundwissen angeeignet, welches er nun im Rahmen seines neuen Buches an seine Leser heranträgt. Heraus kommt ein Werk, das sich einerseits mit den USA unter Trump auseinander setzt und dabei auch deutlich macht, wie die Gesellschaft sich unter seiner Präsidentschaft verändert hat, gleichzeitig betrachtet er die Dinge aber auch immer sehr differenziert und versucht auf diese Weise gegenseitiges Verständnis füreinander herzustellen. Dabei möchte man das Werk gar nicht mehr zur Seite legen, bevor man es nicht von vorne bis hinten verschlungen hat. Wenn du also mehr wissen willst über dieses so vielschichtige Land und die Menschen vor Ort, dann lass dir „Anderland“ nicht entgehen. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.