// spieltrieb vol. (1)01 – „was einmal klappt, klappt auch ein zweites mal!“

mit „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“, „Kein Drache weit und breit“ und „Tapsi geht baden“. // Die Freude über den neuen Räuber Hotzenplotz-Band ist nicht nur auf seiner Facebookseite riesig, sondern kann man auch gut an der Platzierung in der SPIEGEL-Bestseller-Liste ablesen. Die Geschichte von Hotzenplotz-Erfinder Otfried Preußer „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ (Thienemann, […]

mit „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“, „Kein Drache weit und breit“ und „Tapsi geht baden“.

// Die Freude über den neuen Räuber Hotzenplotz-Band ist nicht nur auf seiner Facebookseite riesig, sondern kann man auch gut an der Platzierung in der SPIEGEL-Bestseller-Liste ablesen. Die Geschichte von Hotzenplotz-Erfinder Otfried Preußer „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ (Thienemann, ISBN 9783522185103) war ursprünglich eine Puppenspiel-Version. Zeitlich ist die Story nach dem ersten Band einzuordnen. (Für alle die sich nicht mehr daran erinnern können: Hier endet die Geschichte damit, dass der Räuber ins Spritzenhaus gesperrt wird.) Und auch dieser Band beginnt mit einer schlechten Nachricht. Denn der Räuber Hotzenplotz ist schon wieder aus dem Spritzenhaus ausgebrochen und Wachtmeister Dimpfelmoser setzt alles daran, den Übeltäter dingfest zu machen. Kasperl und Seppel lassen sich da nicht lange bitten und ziehen los den gefährlichsten Räuber des ganzen Landkreises zu schnappen. Aber Kasperl, wäre nicht Kasperl, hätte er nicht eine gute Idee, mit der sich auch ein Räuber austricksen lässt. „Was einmal klappt, klappt auch ein zweites Mal!“ Beim Aufeinandertreffen freut sich der Unhold über die schöne Mondrakete und die Aussicht auf einen schönen Batzen Silber. Doch daraus wird wohl nichts, soviel sei schon verraten. Für alle Fans ist der neue Band eine echte Freude, auch wenn er mit 64 Seiten, deutlich kürzer ausfällt als die anderen 3 Bände mit etwa 120 Seiten. In etwa einer Stunde haben wir das Buch vorgelesen. Wiederholungen werden (müssen) folgen!  Wieder gibt es lustige Versprecher à la „Hopsenklotz“ (hier lachen sich die aller Kleinsten ja immer schlapp) und schöne Aushäng in feinstem Beamtendeutsch: „An alle Personen, die in der Lage sind, zweckdienliche Hinweise zu geben, ergeht hiermit die polizeiliche Aufforderung, unverzüglich bei Wachtmeister A. Dimpfelmoser Meldung zu machen.“ Die Illustrationen stammen von Thorsten Saleina, aber nur die erwachsenen Leser trauern hier den alten Illustrationen des 1978 verstorbenen F. J. Tripp nach. (Euro 12,00)

// Für alle Märchenliebhaber ist „Kein Drache weit und breit“ (Bachem, ISBN 9783761632390) ein wahrer Schatz. Allerdings ist der Drache hier zu Beginn etwas zickig. Aufgetakelte Prinzessinnen möchte er jedenfalls nicht kidnappen und Lust gegen Ritter zu kämpfen hat er auch nicht. Der rote Feuerspeier will jetzt auch einmal ein Held sein. Auf dem Weg zu seiner Heldentat trifft er auf den Lebkuchenmann, dem Goldlöckchen, Rotkäppchen, den Schweinchen und Hänsel und Gretel, aber niemand möchte den Drachen in seiner Geschichte dabei haben. Nicht einmal der Junge mit der Bohnenranke freut sich über sein Kommen, allerdings sieht das der Riese anders. Er packt sich einfach beide. Zum Glück hatte der Junge noch seine Ganz dabei, deren Federn bescheren dem Riesen eine ordentliche Niesattacke, sodass seine Gefangenen sich befreien können. Allerdings hat der Riese die Sonne erwischt und auf der Erde ist es dunkel. Keiner kann etwas sehen. „Wir brauchen jetzt einen Helden!“ ruft der Lebkuchenmann. Der Drache zögert etwas, schafft er es dann aber doch. Das 32-seitige Bilderbuch von Lou Cater hat besonders zu Beginn und am Ende etwas Comic-ähnliches. Hier kann man der Geschichte durch mehrere kleiner Bilder folgen, außerdem ziehen sich durch das ganze Buch viele „Kreisch“, „Juhus“ und „Puhs“. Die Illustratiorin Deborah Allwright schafft es ein Bilderbuch über Drachen zu kreieren, dass sich sicher auch Mädchen sehr gerne ansehen. (Euro 12,95)

// Auch für das folgende Werk gibt der Verlag die Alterspanne 4 bis 6 Jahren an. Wir empfehlen es aber, auch wegen der geringen Textlänge, eher für jüngere Kids als das vorherige. In „Tapsi geht baden“ (NordSüd, ISBN 9783314104251) von Sean Julian tut Tapsi das, was es am liebsten tut: „Ich springe in Pfützen und matsche im Schlamm“. Aber eigentlich kuschelt der kleine Walddrachen viel lieber (Leser des 1. Bandes wissen das schon.) Die Elfe Pünktchen allerdings kuschelt nicht mit Dreckspatzen. Ihr ist das zu schmutzig. Und wenngleich Tapsi stolz behauptet, dass Walddrachen sich nicht baden, überzeugt die Elfe ihn doch, es einmal auszuprobieren. Sie gibt ihm alles, was man für so ein schönes Bad braucht und geht mit ihm an einen schönen See. Gleichzeitig kommt gerade eine Entenmama mit ihren 5 Entenkindern an den See und möchte die kleinen auch vom blauen Nass überzeugen. Ob es Haie oder Krokodile im Wasser gibt? Bei so viel Mut hat sich Tapsi eine Umarmung von Pünktchen verdient. Der gibt ihr einen schlabberigen Schmatzer. Nun scheint der Badetag noch nicht vorbei zu sein. Tapsi, der knuffiger Walddrache, verhält sich wie ein 4-jähriges Kind. Erst will er nicht baden, dann nicht aus dem Wasser. Dass muss man lieben. Die Illustrationen des Bristolers Sean Julian erinnern mit den runden, großen Köpfen und den Knopfaugen an die Illustratorin Joelle Tourlonias. (Euro 14,00)