// zuckerbeat vol. (5)30 – „esher demos“

mit neuer Musik von Gorilla Club, den Beatles, KT Tunstall, Leoniden und Paul Smith. // Wer sich beim kürzlichen Konzert der Kinderlieder-Formation „Unter meinem Bett“ auf der Würzburger Landesgartenschau vielleicht ein wenig wunderte, das er so manches Lied noch gar nicht kannte, welches da dargeboten wurde, der darf sich nun über ein ganz besonderes Schmankerl […]

mit neuer Musik von Gorilla Club, den Beatles, KT Tunstall, Leoniden und Paul Smith.

// Wer sich beim kürzlichen Konzert der Kinderlieder-Formation „Unter meinem Bett“ auf der Würzburger Landesgartenschau vielleicht ein wenig wunderte, das er so manches Lied noch gar nicht kannte, welches da dargeboten wurde, der darf sich nun über ein ganz besonderes Schmankerl freuen. Während in diesem Herbst nämlich der bereits 4. Teil der gleichnamigen „Compilation“-Reihe erscheint, gibt es unter dem Banner Gorilla Club bereits jetzt Nachschub für alle Fans von „Issam“, „Der kleine Mann in meinem Kopf“ und „Konsorten“. Hinter dem Gorilla Club versteckt sich dabei niemand Geringeres als die Gruppe Locas in Love, die hier nicht nur sympathische Klassiker wie „Von hier oben“, sondern auch jede Menge neue Hits der Marke „Mach die Taube!“ oder den „Robodance“ aus den Ärmeln schüttelt. Wir jedenfalls sind hoffnungslos begeistert von dieser Kinderlieder-Platte, die auch Erwachsenen ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubert. Zur Unterstützung hat sich die Band diesbezüglich übrigens auch noch so illustre Gesellen wie Gisbert zu Knyphausen, Francesco Wilking und Andreas Spechtl ins Studio geholt. Und was die so abliefern, dürfte auch allen Indie-Pop-Fans das Wasser im Munde zusammen laufen lassen. Lass dich also ein auf diese Musik „für Kinder (und alle anderen)“. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

// Die Beatles wiederum beglücken uns ja auch heute noch regelmäßig mit spannenden Wiederveröffentlichungen ihres breiten Schaffens. In diesem Jahr steht dabei die Neuauflage ihres spannenden „White Album(s)“ auf dem Plan und die hat es in sich. Im Grunde genommen wurde hier nämlich noch einmal alles aufs Tablett gehievt, was rund um die Veröffentlichung des Klassikers an Songmaterial angfeallen ist. Besonders freut einen dabei, dass auch die sogenannten „Esher Demos“ enthalten sind, welche in Georges Haus in Esher, Surrey entstanden sind. Dabei handelt es sich um 27 Tracks, welche die Beatles in einer akustischen Version eingespielt haben und welche schon allein die Anschaffung rechtfertigen. Das Album selbst wiederum ist ebenfalls eines der ambitioniertesten des Quartettes und Songs wie „Dear Prudence“, „Helter Skelter“ und „Back The U.S.S.R.“ haben bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Da von Giles Martin und Sam Okell auch noch neue Stereo-Audiomischungen der Songs in den Abbey Road Studios in London aufgenommen wurden, lohnt sich der Durchlauf hier auch für langjährige Fans und wir verweisen bei der Gelegenheit auch gleich noch auf die parallel zur Triple-Box erscheinende 7-Disc-Variante, die neben den drei hier vorliegenden Scheiben auch noch eine Audio-Blu-Ray und 50 weitere, bisweilen unveröffentlichte Aufnahmen aus den Studiosessions enthält, die ein gefundenes Fressen für jeden Fan darstellen. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir dieses monumentale Werk.

// KT Tunstall wiederum ist nun auch schon seit beinahe 15 Jahren als Musikerin aktiv. Nach ihrem 2004er Debütalbum hat sie nicht nur zahlreiche weitere Werke aus dem Ärmel geschüttelt, sie hat im Jahre 2016 auch mit „KIN“ eine Album-Trilogie aus der Taufe gehoben, deren zweiter Teil nun endlich in den Handel kommt. Nachdem der Vorgänger bereits die amerikanischen Top Ten im Sturm erobert, dürfte es ihm „WAX“ sicherlich gleich tun. Die Musikerin atmet darauf den Spirit der „Westcoast“ und schafft es immer wieder nostalgische Erinnerungen beim Hörer wach zu rufen, ohne dass ihr Sound irgendwie abgekupfert klingen würde. Ganz im Gegenteil: dieses Pop-Rock-Gebräu ist extrem spannend arrangiert und so können wir nicht nur den langjährigen Anhänger*innen der Künstlerin raten, sich dieses inzwischen sechste Album der renommierten Musikerin mal zu Gemüte zu führen.

// Bereits ihr zweites Album schütteln in diesen Tagen die Leoniden aus dem Ärmel und selbiges hört passender Weise auf den schönen Titel „Again“. Wie schon beim Erstling gelingt ihnen dabei ein charmanter Mix aus Pop- und Indie-Klängen, der in Songs wie „Kids“ gipfelt, die einen geradezu auf die Tanzfläche schubsen. Dass die Jungs dabei auch noch überaus sympathische Gesellen sind, geschenkt, die Musik spricht auch auf Platte für sich allein und die neuen Songs sorgen dafür, dass man sich am Liebsten euphorisch in die Arme hüpfen und zu den Stücken ringelreih tanzen möchte. Wenn du also noch nach einer echten Euphorie-Spritze für den anstehenden Herbst suchst, lass dir dieses Werk hier nicht durch die Lappen gehen. Du wirst ganz sicher begeistert sein.

// Es ist kaum zu glauben, aber der Maximo Park-Sänger Paul Smith hat inzwischen tatsächlich schon sein viertes Solo-Album im Kasten. Die neue Scheibe wiederum zeigt ihn in runderneuerter Form auf dem Gipfel seines Schaffens. Zusammen mit seinem Ko-Produzenten Andrew Hodson aus dem Hause Warm Digits hat er sich nämlich daran gemacht die Geister der Vergangenheit noch einmal zu wecken und eine bezaubernde Melange aus den schönsten Momenten der 90er Erschaffen. Im Stile der Lemonheads, der Go-Betweens und diverser Vertreter Des Grunge erschafft er ein Album, das einem in diesen kalten Tagen einen Platz zum Verweilen offeriert. „Diagrams“ führt Paul Smith nach seinen verjazzten Eskapaden zurück zu seinen Wurzeln und beschert uns elf Songs, die auch denjenigen gefallen dürften, die Maximo Park mit dem ersten Album lieben gelernt haben. So schroff jedenfalls klang der Musiker bis dato jedenfalls nur selten und diese neue Energie steht ihm.