// aufgelesen vol. (3)75 – „unter strom“

mit neuen Büchern von Tom Kummer, Jodi Taylor und Lise Villadsen. // Zurück in die 90er bringt uns der neueste Wurf von Tom Kummer. Der Schweizer Autor konfrontiert uns dabei mit dem Alltag von Nina, die im Alter von Mitte Dreißig gerade erst ihren Freund in Los Angeles verlassen hat. Zurück in der Schweiz nistet […]

mit neuen Büchern von Tom Kummer, Jodi Taylor und Lise Villadsen.

// Zurück in die 90er bringt uns der neueste Wurf von Tom Kummer. Der Schweizer Autor konfrontiert uns dabei mit dem Alltag von Nina, die im Alter von Mitte Dreißig gerade erst ihren Freund in Los Angeles verlassen hat. Zurück in der Schweiz nistet sie sich erstmal bei ihrer Freundin Sarah ein, die inzwischen eine erfolgreiche Menschenrechtsanwältin ist. Zusammen machen sie sich auf zu einem Roadtrip, der für Nina vor allem eins ist – eine wunderbare Abwechslung zu ihrem öden Alltag. Sarah wiederum sieht darin wiederum den Beginn einer langjährigen Partnerschaft und so nehmen die Dinge auf einem Sommerfest in einer Villa am Bielersee ihren Lauf, dessen Ausgang vollkommen ungewiss ist. Das Thema Freiheit zieht sich dabei wie ein roter Faden durch „Unter Strom“, das einen mit seiner Sprachgewalt regelrecht umhaut. Was aber passiert, wenn die beiden Blutgeschwister auf einmal nicht mehr die gleichen Ziele verfolgen? Lass dich ein auf diesen packenden Trip, den du sicher so schnell nicht mehr wieder vergessen wirst.

// Fantasy-Fans kommen derweil beim neuesten Wurf von Jodi Taylor auf ihre Kosten. Während sie ihrem Job als Verwaltungschefin von North Yorkshire Country nachging, nahm sie sich parallel die Zeit ihr erstes Werk „Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv“ aus dem Ärmel zu schütteln und das Werk wurde ein voller Erfolg. Im nun bereits sechsten Teil namens „Doktor Maxwells paradoxer Zeitunfall“ hat Max gerade erst geheiratet und kehrt anschließend in den Dienst der Historikerinnen und Historiker zurück. Ihre neueste Aufgabe ist es nun Rekruten auszubilden und dazu hat sie bereits einen ausgeklügelten Plan entworfen. Der allerdings ist schwer umzusetzen, weil die Rekruten gleich zu Beginn ihrer Ausbildung auf ein Baby-Mammut treffen und dann auch noch mit Steinzeitmenschen konfrontiert werden, die sie am liebsten unter die Erde bringen möchten. Als dann auch noch ein Verräter auf der Mattscheibe erscheint, liegt plötzlich kein Stein mehr auf dem anderen und wir können allen Fans von fantastischer Literatur nur raten, sich dieses Werk hier zu Gemüte zu führen.

// Ein wirklich wunderbarer Roman erreicht uns in diesen Tagen aus dem Hause „Oetinger“. Im Mittelpunkt von „Sowas wie Sommer sowas wie Glück“ dreht sich alles um eine junge Frau namens Astrid, welcher eigentlich der Sommer ihres Lebens bevorsteht. Sie hätte die Möglichkeit zu reisen, auf jede Menge Partys zu gehen und mit Kristoffer zusammen zu sein, der ihr Herz in Wallung bringt. Doch, wenn sie nach Hause kommt, wartet dort ihre Schwester Cecilie auf sie. Selbige hat jede Menge Ängste und schafft es deshalb auch kaum mehr aus dem Haus zu gehen. Für Astrid entsteht daraus ein Dilemma. Darf sie Spaß haben, wenn ihre Schwester doch so sehr leidet. Auf sehr einfühlsame und nachvollziehbare Weise entpuppt sich das Buch von Autorin Lise Villadsen als eines der nachdrücklichsten der Saison. Ihre Figuren gehen einem dermaßen nahe, dass man sich so lange verliert in diesem Buch, bis der Rückumschlag schließlich wieder geschlossen ist. Wenn du also auf die Literatur von John Green stehst oder dich für Janne Tellers „Nichts“ begeistern kannst, dann lass dir dieses Werk nicht entgehen. Bis zu unserer nächsten Leserunde.