// aufgelesen vol. (4)13 – „muna“

mit dem neuen Romanen von Terézia Mora und Angelika Overath. // Mögt ihr fesselnde Literatur? „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ von Terézia Mora ist ein überaus spannendes Werk, das mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Die Georg-Büchner-Preisträgerin und Gewinnerin des Deutschen Buchpreises entführt uns in eine tiefgründige und fesselnde […]

mit dem neuen Romanen von Terézia Mora und Angelika Overath.

// Mögt ihr fesselnde Literatur? „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ von Terézia Mora ist ein überaus spannendes Werk, das mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Die Georg-Büchner-Preisträgerin und Gewinnerin des Deutschen Buchpreises entführt uns in eine tiefgründige und fesselnde Geschichte über Liebe, Abhängigkeit und den Kampf um das eigene Glück. Die Geschichte von Muna und Magnus ist von Anfang an geheimnisvoll und packend. Muna, eine junge Frau, verliebt sich in Magnus, ihren Französischlehrer und Fotografen. Doch ihre Beziehung ist geprägt von Unsicherheit und Abhängigkeit.

Als Magnus nach dem Mauerfall verschwindet, hinterlässt er eine Lücke in Munas Leben, die sie sieben Jahre später wiederzufüllen versucht, als die beiden sich erneut begegnen und eine Beziehung eingehen. Terézia Mora entfaltet die Beziehung zwischen Muna und Magnus auf fesselnde Weise und zeigt die Tiefen und Abgründe menschlicher Gefühle und Bindungen. Die Charaktere sind so realistisch und vielschichtig gezeichnet, dass man sich in ihre Gedanken und Emotionen hineinversetzen kann. Man leidet und hofft mit ihnen, während die Geschichte fortschreitet. Die Autorin versteht es meisterhaft, die Spannung aufrechtzuerhalten, indem sie nach und nach die düsteren Seiten der Beziehung zwischen Muna und Magnus enthüllt. Kälte, Unberechenbarkeit und Gewalt drängen sich immer mehr in den Vordergrund und lassen den Leser mitfiebern, wie Muna mit diesen Herausforderungen umgeht. Ihre innere Stärke und Entschlossenheit sind bewundernswert und machen sie zu einer faszinierenden Protagonistin. Terézia Mora stellt in diesem Roman wichtige Fragen über die Natur der Liebe, die Abhängigkeit von anderen Menschen und den Preis, den man bereit ist zu zahlen, um an einer Beziehung festzuhalten. „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ ist nicht nur eine packende Geschichte, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über das menschliche Sein. Die Tatsache, dass Terézia Mora für ihr bisheriges literarisches Werk sowie für ihre Aktivitäten als Übersetzerin und Vermittlerin zwischen Kulturen geehrt wurde, zeigt ihre herausragende Bedeutung in der Literaturszene. Mit diesem Buch hat sie erneut bewiesen, dass sie zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen ihrer Generation gehört.“Muna oder Die Hälfte des Lebens“ ist ein Buch, das noch lange nach der letzten Seite im Gedächtnis bleibt. Es ist eine literarische Perle, die völlig zu Recht für den Preis der Frankfurter Buchmesse nominiert wurde.

// Genauso wie „Unschärfen der Liebe“ von Angelika Overath. Selbiger ist ein fesselnder Roman, der von Beginn an zu faszinieren vermag. Diese literarische Reise von Chur bis nach Istanbul entführt den Leser auf eine west-östliche Fahrt durch den Balkan und erzählt von der Suche nach Liebe, Freiheit und Identität. Die Geschichte beginnt mit Baran, der in Chur in einen Zug steigt und bereits ahnt, dass sich sein Leben verändert hat. Sein Lebenspartner Cla und er entfremden sich voneinander, und Baran trifft auf Alva, Clas vorherige Partnerin und Mutter ihres gemeinsamen Kindes Florinda. Die Frage nach der Bedeutung dieser unerwarteten Nähe durchzieht den Roman und begleitet den Leser auf der Reise durch verschiedene Länder und Kulturen. Angelika Overath verwebt geschickt die Erinnerungen und gegenwärtigen Erlebnisse der Charaktere und lässt Orte und Zeiten ineinander übergehen. Die Zugreise wird zu einer Metapher für die Veränderungen und Unschärfen in den Beziehungen der Protagonisten. Die Landschaften, Menschen und Geschichten, die Baran auf seiner Reise begegnen, spiegeln die Vielfalt und Komplexität der Welt wider. Die Autorin erzählt diese Geschichte mit einer poetischen Sprache und einer tiefen Sensibilität für die Gefühle und Gedanken ihrer Charaktere. Man kann förmlich die Emotionen und Unsicherheiten von Baran, Cla und Alva spüren, während sie sich auf dieser Reise begegnen und auseinandersetzen. „Unschärfen der Liebe“ ist nicht nur ein Roman über Beziehungen, sondern auch eine Reflexion über die Suche nach Identität und die Bedeutung von Freiheit. Die Charaktere suchen nicht nur nach Liebe, sondern auch nach einem besseren Verständnis ihrer selbst. Die Tatsache, dass dieses Buch für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert ist, unterstreicht die literarische Qualität und Tiefe dieser Erzählung. Angelika Overath, eine erfahrene Reporterin, Essayistin und Literaturkritikerin, zeigt erneut ihr außergewöhnliches schriftstellerisches Talent und wir hoffen ihr lasst euch ihren neuesten Wurf nicht entgehen. Bis zu unserer nächsten Leserunde.