// strichcode vol. (4)06 – „hell mode“

mit den Mangas „Helck“, „Hell Mode“ und „Wakaba im Kino“. // Von epischen Fantasy-Abenteuern über leise, nachdenkliche Geschichten bis hin zu schrillen und humorvollen Erzählungen ist heute alles mit dabei. Wir schauen uns nämlich drei ziemlich unterschiedliche Reihen an: den ersten Band von „Helck“ (von Nanaki Nanao) sowie die ersten beiden Bände von „Wakaba im […]

mit den Mangas „Helck“, „Hell Mode“ und „Wakaba im Kino“.

// Von epischen Fantasy-Abenteuern über leise, nachdenkliche Geschichten bis hin zu schrillen und humorvollen Erzählungen ist heute alles mit dabei. Wir schauen uns nämlich drei ziemlich unterschiedliche Reihen an: den ersten Band von „Helck“ (von Nanaki Nanao) sowie die ersten beiden Bände von „Wakaba im Kino“ (von Katsumi Aoyama) und „Hell Mode“ (Story von Hamuo, Artwork von Enji Tetta). „Helck“ startet mit einem Knall – ein Held, der sich plötzlich auf die Seite der Dämonen schlägt? Klingt schon mal nach einem interessanten Twist. Helck, der namensgebende Protagonist, taucht bei einem Turnier auf, das den neuen Dämonenkönig bestimmen soll. Er verkündet dabei, dass er die Menschheit hasst und sie auslöschen will – und das alles mit einem so strahlenden Lächeln, dass es schon unheimlich ist.

Der Manga von Nanaki Nanao spielt gekonnt mit diesem Gegensatz aus Helcks freundlicher Fassade und den dunklen Andeutungen seiner wahren Motive. Dazu kommt Vermilio, eine Dämonengeneralin, die Helck von Anfang an misstraut und alles versucht, um ihn zu durchschauen. Die Chemie zwischen den beiden ist fantastisch – mal witzig, mal angespannt.

Das Zusammenspiel aus Humor, Spannung und einer Prise Mystery macht den ersten Band zu einem echten Pageturner. Und während die Welt düster und von Konflikten gezeichnet ist, sorgen die skurrilen Nebencharaktere immer wieder für herzhafte Lacher. Ganz anders kommt „Wakaba im Kino“ daher, das eher leise Töne anschlägt. Hier dreht sich alles um das „New Theatre“, ein altes Kino, das Retrofilme zeigt und eine fast schon nostalgische Atmosphäre ausstrahlt. Wakaba, die Hauptfigur, arbeitet als Filmvorführerin und liebt diesen kleinen Ort, der für sie wie eine zweite Heimat ist. Katsumi Aoyama nimmt sich im ersten Band viel Zeit, Wakabas ruhigen Alltag und ihre Welt einzuführen – das Wechseln der Filmrollen, die Besucher des Kinos und die kleinen, unscheinbaren Momente, die trotzdem berühren. Im zweiten Band kommt dann etwas mehr Schwung in die Geschichte. Neue Figuren wie Aya treten auf, und die Beziehungen zwischen den Charakteren vertiefen sich. Besonders charmant ist eine Szene, in der Wakaba und ihre Freunde gemeinsam im Kino übernachten – das Gefühl von Gemeinschaft und Wärme wird hier wunderbar eingefangen.

Im Vergleich zu „Helck“ oder „Hell Mode“ passiert in „Wakaba im Kino“ auf den ersten Blick wenig, aber genau das macht den Reiz aus: Der Manga lebt von den stillen, ehrlichen Momenten und feiert das Alltägliche. „Hell Mode“, basierend auf der Light-Novel von Hamuo und mit Zeichnungen von Enji Tetta, ist dagegen wieder das komplette Gegenteil – actionreich, episch und voller Energie. Die Story startet mit Kenichi, einem Hardcore-Gamer, der sich in einer anderen Welt wiederfindet. Dort heißt er Allen, gehört zur untersten sozialen Schicht und hat sich die schwierigste Klasse, den „Beschwörer“, ausgesucht. Das Besondere: Er spielt im „Hell Mode“, einer extrem harten Schwierigkeitsstufe, die ihm zwar das hundertfache an Aufwand abverlangt, aber auch unbegrenztes Wachstum ermöglicht. Der erste Band steckt voller Erklärungen zu den Regeln dieser Welt und den Herausforderungen, die Allen bewältigen muss. Der zweite Band legt dann nochmal eine Schippe drauf – größere Kämpfe, stärkere Gegner und Allens unerschütterlicher Wille, seine Familie zu beschützen und aufzusteigen.

Die Geschichte ist wie ein gigantisches RPG, das besonders Fans von Videospielen begeistern dürfte. Sie ist actiongeladen, voller spannender Wendungen und hat trotzdem genug emotionale Momente, um den Leser an die Figuren zu binden.

„Helck“ von Nanaki Nanao setzt auf eine Mischung aus Humor, Spannung und einem großen Fragezeichen, das über der Hauptfigur schwebt. „Wakaba im Kino“ von Katsumi Aoyama ist ruhig, fast schon meditativ, und konzentriert sich auf die Schönheit von kleinen, alltäglichen Momenten. „Hell Mode“ von Hamuo und Enji Tetta bringt eine actionreiche Fantasy-Welt voller Herausforderungen und Wachstum – fast wie ein Videospiel in Manga-Form. Was alle drei jedoch gemeinsam haben, ist ihre Fähigkeit, den Leser in ihre jeweilige Welt hineinzuziehen und mit interessanten Charakteren und Geschichten zu begeistern. Egal, ob man nun Lust auf Spannung, Nostalgie oder Adrenalin hat – in diesem Trio ist für jeden etwas dabei.