// zuckerschock für den oktober 2025: carolina amell – „skate like a girl“

mit dem Werk „Skate Like A Girl“ von Carolina Amell. // Skate Like a Girl ist eines dieser Bücher, das man aufschlägt – und sofort in eine vibrierende, weltweite Bewegung eintaucht. Schon das große Format und die fast 1,5 Kilo Gewicht machen klar: Hier geht es um etwas, das Raum einnimmt. Carolina Amell hat über […]

mit dem Werk „Skate Like A Girl“ von Carolina Amell.

// Skate Like a Girl ist eines dieser Bücher, das man aufschlägt – und sofort in eine vibrierende, weltweite Bewegung eintaucht. Schon das große Format und die fast 1,5 Kilo Gewicht machen klar: Hier geht es um etwas, das Raum einnimmt. Carolina Amell hat über 280 farbige Fotografien zusammengetragen, die nicht nur das Skateboarden feiern, sondern auch die Frauen, die diesen Sport auf der ganzen Welt neu definieren. Von den ersten Seiten an spürt man die Kraft dieser Community. Da sind junge Mädchen, die sich zum ersten Mal in einer Halfpipe versuchen, genauso wie gestandene Profis, die längst Medaillen gewonnen haben. Amell zeigt Longboarderinnen, Downhill-Spezialistinnen und Street-Skaterinnen, aber auch Fotografinnen, Filmemacherinnen und Szene-Veteraninnen. Die Bandbreite ist beeindruckend: Verschiedene Altersgruppen, Hautfarben, Stile und Persönlichkeiten treffen hier aufeinander und ergeben ein lebendiges, buntes Mosaik einer Kultur, die weltweit wächst. Was dieses Buch so besonders macht, sind nicht nur die spektakulären Actionshots – Sprünge in der golden glühenden Abendsonne, staubige Parkplätze irgendwo in Kalifornien, urbane Spots in Tokio oder Berlin. Es sind vor allem die Stimmen der Skaterinnen selbst.

Jede erzählt in kurzen, persönlichen Statements von ihrem Weg auf dem Board: von ersten Stürzen und blauen Knien, von Vorurteilen, die sie überwinden mussten, von der Freiheit, die sie auf vier Rollen gefunden haben. Manche sind Mütter, andere Künstlerinnen, Ingenieurinnen oder Studentinnen – und doch teilen alle dieselbe Leidenschaft und dieses Gefühl, das nur Skaterinnen kennen: den Mix aus Adrenalin und völliger Gelassenheit, wenn das Board unter einem surrt. Auch gestalterisch überzeugt Skate Like a Girl: das großzügige, klare Layout lässt den Bildern Raum, die Farben leuchten satt, und die Mischung aus Porträts, Reportagefotos und Detailaufnahmen fängt nicht nur Tricks ein, sondern auch die Atmosphäre rund um die Szene – das Lachen, das Warten auf den nächsten Drop, den Geruch von Asphalt und Sommerabenden. Man hört förmlich das Rollen der Räder, spürt die rauen Kanten des Skateparks und die Energie, die von diesen Bildern ausgeht. Obwohl die Texte auf Englisch sind, braucht es keine perfekte Sprachkenntnis, um die Botschaft zu verstehen: Skateboarding ist Freiheit, Selbstbestimmung und pure Lebensfreude. Es geht um das gemeinsame Wachsen, darum, sich den Raum zu nehmen, den man braucht – egal, was andere sagen. Und auch wenn es bereits seit einigen Jahren auf dem Markt ist. Skate Like a Girl ist viel mehr als ein Bildband für Fans des Sports. Es ist ein Manifest für Mut und Kreativität, eine Einladung, den eigenen Weg zu finden – auf dem Board oder anderswo. Ein Buch, das man nicht nur anschaut, sondern spürt – und das lange nachhallt, wie das sanfte Surren eines Skateboards in einer warmen Sommernacht.