// aufgelesen vol. (2)83 – „die liebe im ernstfall“

mit neuen Werken von T.C. Boyle, Daniela Krien, Cornelia Funke und Guillermo Del Toro. // Heute wollen wir euch auf eine ganz besondere Ausgabe des aktuellen Werks von T.C. Boyle aufmerksam machen. Selbiger erscheint nämlich in diesen Tagen bei „Büchergilde Gutenberg“ und ist ähnlich wie unser letzter Monatstipp von David Foster Wallace ein echter Hingucker. […]

mit neuen Werken von T.C. Boyle, Daniela Krien, Cornelia Funke und Guillermo Del Toro.

// Heute wollen wir euch auf eine ganz besondere Ausgabe des aktuellen Werks von T.C. Boyle aufmerksam machen. Selbiger erscheint nämlich in diesen Tagen bei „Büchergilde Gutenberg“ und ist ähnlich wie unser letzter Monatstipp von David Foster Wallace ein echter Hingucker. Hinter dem fantastisch illustrierten Buchumschlag, der das Original ganz schön alt aussehen lässt, versteckt sich eine Geschichte um einen wissenschaftlichen Assistenten namens Fitz, welcher zu einer LSD-Party seines Professors Timothy Leary eingeladen wird. Der Psychologe und LSD-Guru ist schon lange ein Vorbild für den jungen Mann und so sieht er die Einladung als auch nächsten großen Schritt hinauf auf der Karriereleiter an. Als sich allerdings herausstellt, dass die Ziele des Psychologen gar nicht medizinischer Natur sind, sondern stattdessen eine Weiterentwicklung des Bewusstseins im Mittelpunkt seiner Studien steht, ist Fitz sofort begeistert von der Idee, einen Menschen zu schaffen, der abseits jeglicher sozialer Zwänge existiert. Also schließt er sich zusammen mit seiner Familie der sogenannten Leary-Truppe an, die sich als Kommune in Mexiko ansiedelt, um von dort aus die Welt in ihren Grundfesten zu erschüttern. Ob das allerdings gut ausgeht? Lass dich ein auf diese spannende Zeitreise in die 60er Jahre und stell alle Weichen auf Kontrollverlust. Der Autor versteht es nämlich ganz hervorragend in literarischer Hinsicht alle Hemmungen fallen zu lassen und beschert uns eine Geschichte, die einen nicht nur kickt, sondern auch unser Empfinden von Freiheit hinterfragt.

// Daniela Krien wiederum beschert uns in ihrem Werk nicht nur eine interessante Perspektive auf unser Leben, sondern gleich fünf. Eine Gruppe von Frauen steht in ihrem Bestseller namens Die Liebe im Ernstfall“ im Mittelpunkt und so erfahren wir nicht nur jede Menge über ihre persönliche Geschichte, sondern erleben auch, wie sich ihre Lebenswege im Rahmen des Romans kreuzen. Alle sind als Kinder und Jugendliche mit dem Fall der Mauer konfrontiert und auf einmal scheinen alle Grenzen niedergerissen. Die Freiheit ruft und doch hat die ganze Sache einen Haken. Es ist nämlich gar nicht so einfach, all die Möglichkeiten abzuwägen und schon bald stellt sich das Ganze nur als eine andere Art von erzwungener Lebensführung heraus. Dabei erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Figuren immer so, dass sie eben nicht an den zahllosen Herausforderungen ihres Lebens zu zerbrechen gedenken, sondern wieder aufstehen, ganz egal was die Situation ihnen abverlangt. „Die Liebe im Ernstfall“ ist damit ein echter Glücksfall von einem Roman, den man sich unbedingt in den anstehenden Sommerferien mal zu Gemüte führen sollte.

// Wenn sich die Kinderbuchautorin Cornelia Funke und der Regisseur Guillermo Del Toro zusammen tun, um ein gemeinsames Werk in Szene zu setzen, kann dabei eigentlich nur etwas Großartiges entstehen. So liegt nun unter dem Titel „Das Labyrinth des Fauns“ ein wirklich spannendes Buch in den Regalen, welches uns ins Spanien des Jahres 1944 zurückschickt. Dabei zieht es die junge Ofelia gemeinsam mit ihrer Mutter in die Berge. Ihr Stiefvater ist dort stationiert und der ist kein angenehmer Zeitgenosse. Der Wald um sie herum allerdings spendet ihr Trost in dunklen Tagen und sie entdeckt nach und nach ein Königreich voller Zauberei und magischer Wesen. Dabei stellt sie ein Faun eines Tages vor drei Herausforderungen, welche sie zur Königin machen würden, wenn sie Selbige denn bestehen würde. Nach und nach versinkt Ofelia schließlich in dieser Parallelwelt und taucht immer tiefer ein in diesen so geheimnisvollen Wald, der einem nochmal vor Augen führt, dass auch mit einem Film als Vorlage ein ganz zauberhaftes Buch entstehen kann. Also holt euch das Werk. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.