// aufgelesen vol. (2)84 – „woodstock vision“

mit neuen Werken von Kristin Höller, Elliott Landy und Emma Braslavsky. // Heute wollen wir die Gelegenheit nutzen euch auf ein wirklich bemerkenswertes literarisches Debüt hinzuweisen. Kristin Höller erzählt in ihrem Buch „Schöner als überall“ von all den Dingen, die das Erwachsenwerden so unvergesslich machen. Freundschaften enden, die Erwartungen scheinen einen zu erdrücken und überhaupt […]

mit neuen Werken von Kristin Höller, Elliott Landy und Emma Braslavsky.

// Heute wollen wir die Gelegenheit nutzen euch auf ein wirklich bemerkenswertes literarisches Debüt hinzuweisen. Kristin Höller erzählt in ihrem Buch „Schöner als überall“ von all den Dingen, die das Erwachsenwerden so unvergesslich machen. Freundschaften enden, die Erwartungen scheinen einen zu erdrücken und überhaupt pegelt alles ständig zwischen den Polen Liebe und Hass. Wir folgen dabei Martin uns seinem besten Freund Noah in einem gemieteten Transporter. Auf der Ladefläche haben sie bronzene Athene vom Königsplatz in München versteckt. Und als sie wieder zurück sind am Ort ihrer Kindheit – einen Ort, den sie eigentlich immer hinter sich lassenwollten, stellen sie fest, dass auch Mugo zurück ist. Sie arbeitet an einer Tankstelle und stellt auf stur. Und die Freundschaft zwischen Noah und Martin wird ebenfalls auf eine harte Probe gestellt. Ob Martin dennoch ein gesundes Verhältnis zu seiner Heimat findet? Lass dich ein auf diesen berauschenden Roman, der einen nochmal in die eigene Kindheit zurücktransferiert.

// Bei der Gelegenheit wollen wir euch außerdem noch auf ein spannendes Werk über das altehrwürdige „Woodstock“-Festival auf dem Laufenden halten. „Woodstock Vision“ nennt sich das Album aus dem „Zweitausendeins“-Verlag, der inzwischen auch online unter www.zweitausendeins.de zu finden ist. Man muss also nicht mehr länger in eine der Städte fahren, in welchen die Shops zu finden sind, sondern kann gemütlich vom Sofa aus shoppen. In dem Werk selbst von Elliott Landy höchstpersönlich finden sich über 300 großformatige Fotos, die einem einen imposanten Eindruck von der Atmosphäre vor Ort verschaffen. Der Fotograf schaffte es mit seinen Fotos einen großen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung des Festivals zu nehmen und gleichzeitig den Zeitgeist von einst ins Hier und jetzt zu transportieren. Nun erscheint „The Spirit Of Woodstock“ erstmals auch in deutscher Sprache und man bekommt nicht nur spannende Eindrücke von den zahllosen Live-Auftritten, sondern vor allem von den Menschen vor Ort. Wenn du also gerne mal wieder 50 Jahre in der Zeit zurückreisen möchtest, dann lass dir diesen Leckerbissen im Buchformat nicht entgehen.  Näher ran an den Spirit von einst wirst du heutzutage nicht mehr kommen.

// Ins Berlin der Zukunft wiederum bringt uns das neue Buch von Emma Braslavsky.  Inzwischen boomt dort der Handel mit sogenannten Hubots. Künstliche Geschöpfe, die von Menschen kaum zu unterschieden sind. Jeder kann sich auf diese Weise seinen Traumpartner basteln und die Tür zum großen Glück auf Erden steht sperrangelweit offen. Gleichzeitig allerdings verlieren die Menschen dadurch immer mehr den Kontakt zu ihrem direkten, sozialen Umfeld und die Selbstmordraten steigen. Deswegen wiederum kommt Roberta auf den Markt. Sie soll die Angehörigen ausfindig machen und dem Staat die Kosten für die Bestattung ersparen. Dabei entspinnt die Autorin einen spannenden Mix aus Zukunftsvision und Kriminalgeschichte, der einen immer wieder vor Augen führt, in welch verrückten Zeiten wir doch gerade leben. In diesem Sinne. Viel Spaß mit diesem literarischen Werk über eine aufgekratzte Gesellschaft. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.