// zuckerbeat vol. (5)88 – „hotspot“

mit neuer Musik von Bohren & Der Club Of Gore, Pet Shop Boys und Poliça. // Was gibt es Schöneres, als gleich mal mit einem neuen Album von Bohren & Der Club Of Gore in den Tag zu starten. Die hohen Erwartungen an „Patchouli Blue“ wiederum erfüllt das Werk nahezu im Vorbeigehen und man merkt […]

mit neuer Musik von Bohren & Der Club Of Gore, Pet Shop Boys und Poliça.

// Was gibt es Schöneres, als gleich mal mit einem neuen Album von Bohren & Der Club Of Gore in den Tag zu starten. Die hohen Erwartungen an „Patchouli Blue“ wiederum erfüllt das Werk nahezu im Vorbeigehen und man merkt der Band aus dem schönen Mühlheim an der Ruhr an, dass sie inzwischen niemandem mehr etwas beweisen muss. Knapp 30 Jahre nach ihrer Gründung geht das Kollektiv nun zu dritt zu Werke und schafft es trotz des Ausstiegs von Schlagzeuger Thorsten Benning eine einzigartige Atmosphäre zu generieren. Die Fans jedenfalls werden ihnen auch diesmal wieder treu bleiben und was soll man auch sagen zu dieser Melange aus Mit Bass, Saxophon, Piano, Fender Rhodes und Vibrafon – sie klingt wie der vertonte Wahnsinn auf Basis eines irrqitzigen Films. Wenn du also auf instrumentale Musik stehst, dann lass dir dieses ebenso langsame und erhabene Stück Musik in Kooperation mit Produzent Andi Reisner nicht entgehen. Es lohnt sich.

// Wir müssen zugeben, wir haben nicht wirklich viel erwartet vom aktuellen Album der Pet Shop Boys. Der Sound der Gruppe ist definiert und so universell, dass Fans ihre Alben lieben werden und alle anderen gelangweilt abwinken. „Hotspot“ allerdings ist anders. Man hat auf diesem Album zwar immer noch das Gefühl dem unverwechselbaren Duo zu lauschen, aber die Musik klingt auf einmal sehr viel dringlicher als zuletzt. Die Zeh neuen Songs von Tennant und Lowe sind zu großen Teilen in Berlin und Los Angeles eingespielt worden und vor allem erstere Stadt hat einen großen Einfluss auf den Sound der Platte. Das wiederum verwundert nicht sonderlich, wenn man bedenkt, dass viele Stücke in den vergangenen 10 Jahren in Berlin entstanden sind und der Produzent Stuart Price tut sein Möglichstes, diesen Einfluss nicht zu verwässern. Stattdessen bekommt man ein fantastisches Elektro-Pop-Werk vor den Latz geknallt, dass noch so viel mehr zu bieten hat wie die aktuelle Single „Dreamland“ featuring Years & Years. Du solltest diesem Werk einer längst legendären Combo also unbedingt mal einen Durchlauf schenken.

// Zu guter Letzt außerdem noch der Hinweis auf das neue Album von Poliça. Das inzwischen vierte Werk der verehrten Indie-Rock-Band hört auf den schönen Namen „When We Stay Alive“ und erfüllt die hohen Erwartungen mit links. Zusammen mit Co-Founder und Produzent Ryan Olson hievt man den Sound auf ein neues Level und man merkt der Platte an, wieviel Mühe man sich mit ihr gegeben hat. Jedenfalls waren noch nie zuvor so viele Einflüsse auf einem Werk von Poliça vereint und alle Beteiligten tun ihr Bestes, um ein wirklich rundes Gesamtbild zu kreieren. Das wiederum ist auch deshalb bemerkenswert, weil Channy Leaneagh sich im Vorfeld zu den Aufnahmen bei einem Sturz schwer verletzte. Anstatt nur die Decke anzugrinsen, hat sie die Zeit allerdings genutzt, um der Musik eine noch tiefere Ebene zu verleihen und so sollte sich alle Fans von zeitgenössischen Indie-Rock-Klängen unbedingt mal an dieses Werk heranwagen. Sie werden es ganz sicher nicht bereuen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.