// aufgelesen vol. (5)88 – „gesegnetes wasser“

mit dem Werk „Gesegnetes Wasser“ von Margot Douaihy. // „Gesegnetes Wasser“ ist der zweite Band in der Reihe um die ungewöhnliche Ermittlerin Schwester Holiday, die hier in einem stürmischen und von Überschwemmungen geprägten New Orleans ihre Spuren hinterlässt. Das Buch ist ein faszinierender Mix aus Krimi, Mystery und einer Prise spiritueller Reflexion, der den Leser […]

mit dem Werk „Gesegnetes Wasser“ von Margot Douaihy.

// „Gesegnetes Wasser“ ist der zweite Band in der Reihe um die ungewöhnliche Ermittlerin Schwester Holiday, die hier in einem stürmischen und von Überschwemmungen geprägten New Orleans ihre Spuren hinterlässt. Das Buch ist ein faszinierender Mix aus Krimi, Mystery und einer Prise spiritueller Reflexion, der den Leser tief in die dunklen Ecken der Stadt und ihrer Bewohner eintauchen lässt. Die Autorin Margot Douaihy schafft es meisterhaft, die Atmosphäre von New Orleans einzufangen. Die Sintflut, die die Stadt überschwemmt, wird nicht nur als Kulisse genutzt, sondern wirkt fast wie ein eigener Charakter, der die Handlung vorantreibt und die Dringlichkeit der Ermittlungen unterstreicht. Die Beschreibungen sind lebendig und detailreich, sodass man förmlich die feuchte Hitze, den Geruch des Regens und das dumpfe Grollen des Donners spürt.

Schwester Holiday ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Ihre innere Zerrissenheit nach der Brandkatastrophe im Kloster, ihre Suche nach Sinn und ihre Entschlossenheit, trotz aller Widrigkeiten ihren Weg zu gehen, machen sie zu einer sehr glaubwürdigen und sympathischen Figur. Ihre Arbeit in der Detektei der Ex-Brandinspektorin Magnolia Riveaux bringt eine interessante Dynamik ins Spiel, die sowohl humorvoll als auch tiefgründig ist. Die Beziehung zwischen den beiden Frauen ist authentisch und trägt viel zur Tiefe des Romans bei. Der Plot ist spannend und gut konstruiert. Als die Ermittlerinnen versuchen, einen untreuen Ehemann zu überführen, stoßen sie auf eine viel komplexere Geschichte, die schließlich in der Entdeckung eines Priesterleichs im Mississippi gipfelt. Die Handlung hält einige überraschende Wendungen bereit und hält den Leser bis zum Schluss in Atem. Besonders beeindruckend ist, wie Douaihy die dunklen Seiten menschlicher Natur mit einer gewissen Sensibilität und Tiefe behandelt. Der Schreibstil ist flüssig und atmosphärisch, was das Lesen zu einem echten Vergnügen macht. Die Dialoge sind scharfzüngig und authentisch, die Beschreibungen der Umgebung sind so lebendig, dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu stehen. Die Übersetzung von Eva Kemper trägt dazu bei, den Ton und die Stimmung des Originals gut einzufangen. Insgesamt ist „Gesegnetes Wasser“ ein äußerst gelungener Krimi, der durch seine einzigartige Protagonistin, die dichte Atmosphäre und die spannende Handlung besticht. Es ist ein Buch, das sowohl Fans von klassischen Krimis als auch Leser, die gerne in eine vielschichtige, stimmungsvolle Geschichte eintauchen, begeistern wird. Die Verbindung von religiösen Elementen, urbanem Setting und einem Hauch Mystik macht dieses Werk zu einem besonderen Leseerlebnis.