// aufgelesen vol. (6)31 – „single mom supper club“

mit dem Werk „Single Mum Supper Club“ von Jacinta Nandi. // Jacinta Nandi hat mit „Single Mom Supper Club“ einen Roman geschrieben, der gleichermaßen witzig, scharfzüngig und warmherzig ist. Das Buch folgt vier alleinerziehenden Frauen – Kayla, Tamara, Antje und Lina –, die trotz aller Unterschiede und Reibereien eine enge Freundschaft pflegen. Nandi beschreibt dabei […]

mit dem Werk „Single Mum Supper Club“ von Jacinta Nandi.

// Jacinta Nandi hat mit „Single Mom Supper Club“ einen Roman geschrieben, der gleichermaßen witzig, scharfzüngig und warmherzig ist. Das Buch folgt vier alleinerziehenden Frauen – Kayla, Tamara, Antje und Lina –, die trotz aller Unterschiede und Reibereien eine enge Freundschaft pflegen. Nandi beschreibt dabei auf eine unnachahmlich pointierte Weise den Alltag dieser Frauen: von chaotischen Kindergeburtstagen über absurde Begegnungen mit anderen Müttern bis hin zu turbulenten Elternabenden. Es ist ein Leben voller kleiner Dramen, alltäglicher Frustrationen, aber auch unerwarteter Freude und Solidarität, das die Autorin mit viel Humor und gleichzeitig großer Sensibilität schildert. Was mir besonders aufgefallen ist, ist, wie Nandi die sozialen Spannungen und kulturellen Unterschiede zwischen den Müttern, ihren Kindern und dem Umfeld in Berlin aufgreift. Es geht um die Herausforderungen alleinerziehender Frauen, um Bürokratie, um Klassenunterschiede, um kulturelle Konflikte – aber immer mit einem Augenzwinkern.

Die Figuren sind dabei nie eindimensional: Jede hat ihre Macken, ihre Stärken und Schwächen, und man spürt die Authentizität der Freundschaft und die Komplexität der Beziehungen. Die Szenen sind oft urkomisch, aber nie flach; hinter jeder humorvollen Begebenheit verbirgt sich ein tieferes Gefühl von Verletzlichkeit, Mut und Fürsorge. „Single Mom Supper Club“ sticht für mich vor allem durch Nandis Blick für Details heraus: Die Art, wie sie Dialoge, Gedanken und chaotische Familiensituationen beschreibt, macht das Buch lebendig und greifbar. Man kann sich die Szenen bildhaft vorstellen, von den absurd-komischen Momenten bis zu den rührenden Augenblicken, in denen die Freundschaft und Solidarität der Frauen besonders spürbar wird. Besonders spannend fand ich, wie Nandi die modernen Medien und Momfluencer-Kulturen einbindet, ohne dass die Geschichte oberflächlich wirkt – sie werden zu einem echten Teil der Handlung, der die Dynamik zwischen den Figuren und den Generationenclash noch einmal verstärkt. Für mich ist das Buch eine Mischung aus gnadenlos ehrlicher Sozialbeobachtung, humorvollem Roman und tiefem Plädoyer für Zusammenhalt. Jacinta Nandi versteht es, den Leser zu unterhalten, zum Lachen zu bringen und gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen. Ihre Figuren wirken real, ihre Dialoge und Handlungen nachvollziehbar, und die Geschichte zeigt, dass Freundschaft, Humor und Mut auch in den chaotischsten Momenten des Lebens Halt geben können. Wer Romane liebt, die klug, witzig und gleichzeitig warmherzig sind, findet in „Single Mom Supper Club“ ein echtes Highlight.