mit dem „Skateboard-Guide“ von Dennis Scholz, Julius Dittmann, Stefan Isbrecht und Johannes Riesop.

// Der „Skateboard-Guide“ von Dennis Scholz, Julius Dittmann, Stefan Isbrecht und Johannes Riesop ist für mich weit mehr als nur ein technisches Nachschlagewerk – er fühlt sich an wie eine Liebeserklärung an eine ganze Kultur. Schon beim ersten Durchblättern merkt man, dass hier nicht einfach trockene Fakten aneinandergereiht wurden, sondern dass echte Skater ihre Leidenschaft in Buchform gegossen haben. Die Mischung aus fundiertem Wissen, detailreichen Fotos und spürbarer Begeisterung macht diesen Ratgeber zu einem kleinen Manifest der Skateboard-Community. Das Buch nimmt einen erst einmal an die Hand und zeigt, wie ein Skateboard überhaupt „tickt“. Von den Achsen bis zu den Kugellagern wird jedes Detail erklärt, und selbst wer schon lange fährt, entdeckt hier noch Kniffe, wie man sein Setup optimieren oder Kleinigkeiten selbst bauen kann. Mir hat besonders gefallen, dass diese Abschnitte nicht nur rein praktisch sind, sondern gleichzeitig eine Art Einführung in die Philosophie des Skateboardens: Man lernt, dass es hier immer auch um Eigeninitiative, Improvisation und ein gutes Gespür für das Material geht. Doch der Guide bleibt nicht beim Handwerklichen stehen.
Wenn es schließlich „aufs Brett“ geht, spürt man die Erfahrung der Autoren in jeder Zeile. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen für grundlegende Tricks sind so verständlich aufbereitet, dass sie Anfängern Mut machen, und gleichzeitig so präzise, dass auch Fortgeschrittene noch profitieren. Besonders die unzähligen Fotos und Zeichnungen vermitteln ein Gefühl von Bewegung – man sieht förmlich, wie sich der Körper in der Luft dreht oder wie der Fuß beim Ollie die Kante des Boards nach oben zieht. Was mich persönlich am meisten berührt hat, ist der Blick hinter die Technik: Das Buch zeigt die Szene als lebendige Subkultur. Es geht um Contests, ums Filmen und Fotografieren, um den Zusammenhalt in der Community und darum, wie Skateboarding seit den 1970ern von einer Nischensportart zu einer weltweiten Lebenshaltung geworden ist. Gerade Julius Dittmann, der quasi im Titus-Umfeld aufgewachsen ist, bringt diesen Spirit zwischen den Zeilen immer wieder zum Leuchten: Skateboarding als Lebensgefühl, als Haltung, die weit über den Sport hinausgeht. Dieses „Mindset“, wie er es nennt, prägt nicht nur, wie man Tricks lernt, sondern auch, wie man sein Leben gestaltet – kreativ, frei und mit einer ordentlichen Portion Mut zum Risiko. Für mich ist der „Skateboard-Guide“ deshalb mehr als ein Handbuch. Er ist eine Einladung, Teil einer Bewegung zu werden, die genauso viel mit Kunst, Musik und Freundschaft zu tun hat wie mit Rollen und Holz. Ob man gerade erst anfängt oder schon seit Jahren fährt: Dieses Buch fängt die Faszination des Skateboardings ein – und erinnert daran, dass Skateboarding nicht nur ein Sport ist, sondern ein Lebensgefühl, das einen überall hin begleiten kann.
UND WAS NUN?