// strichcode vol. (4)40 – „midnight heart tune“

mit den ersten beiden Bänden der Manga-Reihe „Midnight Heart Tune“. // Masakuni Igarashi hat mich mit den ersten beiden Bänden von Midnight Heart Tune: Das Mädchen hinter der Stimme wirklich gepackt. Schon beim ersten Band habe ich mich sofort in diese nächtliche Stimmung fallen lassen: das leise Knistern des Radios, diese geheimnisvolle Stimme von Apollo, […]

mit den ersten beiden Bänden der Manga-Reihe „Midnight Heart Tune“.

// Masakuni Igarashi hat mich mit den ersten beiden Bänden von Midnight Heart Tune: Das Mädchen hinter der Stimme wirklich gepackt. Schon beim ersten Band habe ich mich sofort in diese nächtliche Stimmung fallen lassen: das leise Knistern des Radios, diese geheimnisvolle Stimme von Apollo, die einem das Gefühl gibt, nicht allein zu sein – das hat für mich fast schon etwas Magisches. Ich konnte gar nicht anders, als mich direkt mit Arisu und den vier Mädchen zu identifizieren und ihre kleinen, aber so bedeutsamen Momente mitzuerleben. Band 2 hat diese Atmosphäre für mich noch intensiviert. Das Sportfest als Schauplatz ist einfach genial: Plötzlich sind die Figuren nicht mehr nur hinter Mikrofonen, sondern mitten im Trubel. Ich habe regelrecht mitgelitten, wie sie sich beweisen müssen, gleichzeitig das Werk aber die leisen, persönlichen Momente nicht verliert.

Dieses Aufeinandertreffen von öffentlicher Bühne und privater Intimität hat mich besonders berührt. Arisu ist für mich das Herzstück der Geschichte. Ich mag es, dass er kein perfekter Held ist, sondern ein ganz normaler Junge, der stolpert, Fehler macht und trotzdem immer versucht, die Mädchen zu unterstützen. Seine Unsicherheiten und die unbeholfenen Versuche, jedem gerecht zu werden, haben mich oft zum Schmunzeln gebracht, aber auch nachdenklich gestimmt.

Man merkt richtig, dass er mit den Figuren wächst – und als Leser wächst man ein Stück weit mit ihm. Iko und Shinobu haben mich ebenfalls sehr bewegt. Ichko mit ihrer stillen Verletzlichkeit und Shinobu mit ihrer unsicheren Art, sich auszudrücken – beide sind so realistisch und nahbar gezeichnet. Ich habe mich oft gefragt, wie ich selbst in diesen Situationen reagiert hätte. Ihre Entwicklung im Zusammenspiel mit Arisu ist voller kleiner, aber bedeutender Gesten, die beim Lesen richtig hängen bleiben. Ich liebe auch die humorvollen Momente, die entstehen, wenn Arisu versucht, als „Producer“ zwischen den unterschiedlichen Träumen der Mädchen zu vermitteln. Gleichzeitig spürt man immer die Ernsthaftigkeit dahinter – jeder Wunsch wird ernst genommen, jeder Traum zählt. Das macht die Story für mich so rund und besonders. Die deutsche Übersetzung von Lasse Christian Christiansen liest sich sehr angenehm. Die Dialoge wirken natürlich, jugendlich und treffen den Ton perfekt. Und optisch ist es für mich ein echter Genuss: Die Panels sind klar, die Mimik der Figuren transportiert unglaublich viel, und gerade die kleinen, stillen Szenen haben mich oft innehalten lassen. Am meisten berührt mich aber, dass die Serie weit über das „Wer ist Apollo?“ hinausgeht. Es geht um Freundschaft, Vertrauen, um Mut und darum, die Träume anderer ernst zu nehmen. Ich habe beim Lesen oft das Gefühl gehabt, selbst Teil dieser kleinen Radiowelt zu sein und die Figuren auf ihrem Weg zu begleiten. Für mich sind diese beiden Bände einfach ein rundes, warmes Leseerlebnis. Masakuni Igarashi schafft es, Romantik, Humor und zarte Coming-of-Age-Momente so zu verbinden, dass ich nach dem letzten Kapitel mit einem leisen Lächeln zurückbleibe und mich schon auf die nächsten Abenteuer im Radioclub freue.