mit der erweiterten Neuausgabe der „Marvel Enzyklopädie“.

// Wenn man die Marvel Enzyklopädie das erste Mal in den Händen hält, ist der Eindruck sofort überwältigend. Dieses Buch ist nicht einfach ein Nachschlagewerk – es ist ein Monument. Ein wuchtiger, fast drei Kilo schwerer Koloss, der so viel mehr ist als eine bloße Sammlung von Superheldenporträts. Es ist ein Liebesbrief an Jahrzehnte Comicgeschichte, an unzählige Figuren, Storylines und alternative Realitäten, die das Marvel-Universum so faszinierend und endlos machen. Was mich an dieser erweiterten Neuausgabe von 2025 sofort begeistert hat, ist die Liebe zum Detail. Man spürt, wie viel Arbeit, Sorgfalt und Begeisterung in jedem einzelnen Eintrag steckt. Über 1.200 Charaktere – von den global bekannten Legenden wie Iron Man, Thor und Black Panther bis zu Nischenfiguren, die selbst eingefleischte Fans googeln müssten – werden hier nicht einfach gelistet, sondern mit Persönlichkeit und Kontext versehen. Es geht nicht nur darum, wann jemand debütiert ist oder welche Kräfte er oder sie hat, sondern auch darum, wie sich diese Figuren über die Jahre entwickelt haben, wie sie sich verändert und in der Welt – und unseren Köpfen – ihren Platz gefunden haben.
Ein echtes Highlight ist für mich das Vorwort von C. B. Cebulski und die Einführung von Stan Lee. Es ist, als würde man eingeladen, sich an einen Tisch mit den Erschaffern selbst zu setzen. Stan Lees Worte tragen diese typische Mischung aus Witz, Stolz und Staunen, die Marvel so einzigartig macht. Es geht um mehr als nur Unterhaltung – es geht um Inspiration, um Mut, um Menschlichkeit in übermenschlicher Form. Was dieses Buch von anderen Lexika oder Fan-Wikis unterscheidet, ist der visuelle Rausch, der sich auf jeder einzelnen Seite entfaltet. Über 2.000 farbige Illustrationen – viele davon aus den Original-Comic-Panels, andere speziell für diese Ausgabe neu aufbereitet – sorgen dafür, dass das Blättern zu einem Erlebnis wird. Das spektakuläre Cover von Marco Checchetto zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich und macht klar, dass hier nicht einfach nur gesammelt, sondern gefeiert wird. Das Format ist großzügig, das Layout übersichtlich, die Farben knallen – genau so, wie es sein soll, wenn man das Marvel-Universum zwischen zwei Buchdeckel presst. Besonders beeindruckend ist der Umfang und die Aktualität: Ereignisse wie Empyre, King in Black oder Judgment Day, die das Marvel-Multiversum in den letzten Jahren erschüttert haben, sind nicht nur enthalten, sondern gut erklärt und in ihre jeweiligen Kontexte eingebettet. Wer Marvel nur aus den Filmen kennt, bekommt hier einen tiefen Blick in die unendliche Tiefe des Comic-Kanons – inklusive vieler Figuren, die bislang im Kino (noch) keine Bühne hatten. Für mich ist dieses Buch mehr als nur ein Leitfaden – es ist ein ständiger Begleiter. Ich ertappe mich immer wieder dabei, es einfach aufzuschlagen, reinzublättern und plötzlich 45 Minuten später immer noch über originelle Figuren oder überraschende Querverbindungen zu staunen. Es ist das perfekte Buch für alle, die Marvel nicht nur konsumieren, sondern verstehen wollen. Und es ist ein wunderschönes Geschenk – für andere oder für sich selbst. In einer Zeit, in der so vieles digital und flüchtig ist, ist diese gebundene Ausgabe ein Manifest der Beständigkeit. Man kann es fühlen, riechen, auf dem Schoß balancieren – und sich darin verlieren. Wer Marvel liebt, wird es ohnehin brauchen. Wer Marvel nur kennt, wird es durch dieses Buch vielleicht zum ersten Mal wirklich begreifen. Kurz gesagt: Die Marvel Enzyklopädie ist nicht nur ein Nachschlagewerk – sie ist ein Erlebnis. Ein opulentes, nerdiges, wunderschön gemachtes Erlebnis, das man nicht mehr aus der Hand legen will.
UND WAS NUN?