mit der neuen Vinyl-LP von John Butler.

// Als ich zum ersten Mal in Prism von John Butler reingehört habe, war sofort dieses Gefühl wieder da, das ich mit seiner Musik verbinde: Intensität, Ehrlichkeit und eine gewisse Wärme, die trotz aller Rauheit mitschwingt. Butler begleitet mich schon lange – sei es mit dem energiegeladenen Zebra, dem nachdenklichen Better Than oder dem großartigen Ocean, das mich jedes Mal aufs Neue in seinen Bann zieht. Mit Prism habe ich das Gefühl, dass er wieder ein Stück näher an sich selbst heranrückt. Was mich besonders begeistert, ist, wie abwechslungsreich dieses Album klingt. Da sind Stücke, die mitreißen, fast hymnisch, die man sich sofort auf einer großen Festivalbühne vorstellen kann. Und dann gibt es diese leisen, fast zerbrechlichen Balladen, die so direkt unter die Haut gehen, dass man unweigerlich innehält. Diese Mischung aus Power und Intimität ist für mich genau das, was Butler immer schon ausgezeichnet hat – und hier wirkt sie noch konsequenter, noch intensiver.
Thematisch nimmt Prism vieles auf, was gerade bewegt: persönliche Verluste, die Suche nach Neubeginn, gesellschaftliche Spannungen, aber auch Hoffnung und Aufbruch. Beim Hören hatte ich oft das Gefühl, dass es nicht nur seine Geschichten sind, sondern dass man sich selbst darin wiederfinden kann. Gerade das macht für mich die besondere Stärke dieses Albums aus: Es ist persönlich und gleichzeitig universell. Auch das Gitarrenspiel darf natürlich nicht unerwähnt bleiben. Ich finde es faszinierend, wie Butler selbst nach all den Jahren immer wieder neue Facetten hervorzaubert – mal roh und treibend, mal verspielt und feinfühlig. Auf Vinyl entfaltet das Ganze eine besondere Magie: Der Klang wirkt noch wärmer, noch direkter, und man nimmt sich automatisch mehr Zeit, wirklich zuzuhören, statt einfach nebenbei laufen zu lassen. Für mich ist Prism deshalb nicht nur ein neues Album, sondern fast wie ein kleines Erlebnis – eine Reise, die man Song für Song mitgeht und bei der man nie weiß, ob man gleich mitgerissen wird, nachdenklich wird oder einfach nur die Augen schließen und genießen möchte. Es fühlt sich an wie ein Werk, das Butler für sich selbst geschaffen hat, das aber gleichzeitig ein Geschenk an uns Hörer ist.
UND WAS NUN?